Ben Spies (35): Was am Comeback-Gerücht dran ist
Ben Spies würde gerne wieder Rennen fahren
Ben Spies hat in der Superbike-WM 2009 Geschichte geschrieben. Der US-Amerikaner kam mit den Vorschusslorbeeren eines dreifachen AMA-Champion in die seriennahen Motorradweltmeisterschaft und enttäuschte nicht. Aus elf Pole-Position holte er 14 Laufsiege und 17 Podestplätze heraus und gewann als Rookie auf Anhieb den WM-Titel. Bis heute ist Spies der einzige Yamaha-Weltmeister in der Superbike-WM.
Spies, der dann in die MotoGP wechselte, trat 2013 nach andauernden Schulter-Problemen zurück – die Folge eines schweren Sturzes beim Sepang-GP 2012. Seitdem gab es immer wieder Gerüchte, der mittlerweile 35-Jährige würde mit einem Comeback liebäugeln. «Vor ein paar Jahren wurde spekuliert, dass ich an der MotoAmerica teilnehmen wollte. Da war was dran, aber ich rede nicht gerne darüber», sagte Spies im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich sprach mit Yoshimura Suzuki darüber. Zuerst sagten sie ja, später nein. Ich fand das war aus ihrer Sicht eine ziemlich dumme Entscheidung, weil später Roger Lee Hayden seinen Rücktritt erklärte. Aber es ist, wie es ist.»
«Seitdem hatte ich Motivation für ein Comeback, aber ich bin nur zum Spaß mit Dirtbikes gefahren. Meine Schulter ist nicht perfekt», gab der aus Memphis stammende Spies zu. «Sie ist aber in einem viel besseren Zustand als damals; ich kann damit umgehen. Mein Ziel ist, dass ich mit einem Hersteller zusammenkomme – ich habe zwei bestimmte Werke im Auge – und würde mit einem Straßenmotorrad ein paar Track-Days erledigen. Wenn ich damit zurecht komme, kann ich meinen Speed wieder aufbauen und wenn ich konkurrenzfähig wäre, machen wir es.»
Mit 35 Jahren wäre Spies selbst für die Superbike-WM noch nicht zu alt, dies schließt Spies aber so gut wie aus. «Ich würde lieber in den USA bleiben. ich habe aber gehört, dass sich die Werke möglicherweise zurückziehen. Die Zukunft der Serie ist offen», grübelte Spies. «Ich spüre, dass ich noch einiges für den Rennsport tun kann. Es gibt nicht viele, die es in meinem Alter noch einmal geschafft haben. Gleichzeitig lebe ich in Texas und ich hasse das Fliegen. Wenn ich in Europa fahren würde, würde mich wohl niemand bezahlen wollen, weil ich gewiss nicht billig zu haben bin. Dass ich Fliegen nicht leiden kann, ist wohl der einzige Grund – und das weiß jeder.»
«Sollte ich mehr Zeit in Europa verbringen, ergeben sich sicher weitere Möglichkeiten. Zuerst müsste ich aber zurück auf ein Rennmotorrad und meinen früheren Speed zurückerlangen. Dann muss man sehen, was sich daraus ergeben kann. Vielleicht fahre ich die 24h Le Mans, den Bol d’Or und die Acht-Stunden in Suzuka – das ist durchaus möglich.»