Über Ben Spies
Mit fünf Jahren saß Ben Spies das erste Mal auf einem Motorrad. Bis zu seinem zehnten Geburtstag hatte er 27 Rennen in Folge gewonnen, bis 1999 gewann er drei Amateur-Meisterschaften.
Im Jahr 2000 wurde Spies Profi-Rennfahrer ging mit dem Team Valvoline Suzuki in der US-Amerikanischen Meisterschaft (AMA) an den Start. In dieser Saison gewann er auch den AMA-Horizon-Award für Strassenrennsport. Ausserdem bestritt Ben Spies sein erstes Rennen in der US-Amerikanischen Supersport-Meisterschaft.
Wegen seiner Angewohnheit, die Ellenbogen beim Fahren weit vom Körper abzustrecken, trägt Spies den Spitznamen Elbowz.
2002 trat Spies für Attack Suzuki in der Supersport-Klasse an. In der AMA Formula Xtreme gelangen dem US-Amerikaner weitere vier Top-5-Platzierungen, obwohl er für einen Grossteil der Saison mit einer Knieverletzung zu kämpfen hatte.
2003 gewann Spies für American Suzuki die AMA Formula Xtreme Championship.
2004 fuhr Spies für American Suzuki die Supersport-Meisterschaft. In der AMA-Superstock-Meisterschaft konnte er zwei Siege erkämpfen.
2005 debütierte Spies im Werksteam Yoshimura Suzuki mit einer GSX-R 1000 in der AMA-Superbike-Meisterschaft. Die Meisterschaft beendete er in seinem Rookie-Jahr mit 13 Podiumsplätzen als Vizemeister. Ausserdem erreichte er auch in der Supersport-Klasse mehrere Platzierungen unter den besten fünf.
2006 sicherte sich Spies mit zehn Laufsiegen den Meistertitel. Auch im darauffolgenden Jahr gewann Spies nach einem engen Kampf erneut den Titel. Ausserdem sicherte sich der US-Amerikaner den Titel in der Superstock-Klasse.
2008 verteidigte Spies seinen Titel erneut und stellte mit sieben Laufsiegen am Stück einen neuen AMA-Superbike-Rekord auf. Der US-Amerikaner gewann den Titel quasi am Grünen Tisch, nachdem seinem Teamkollegen und Hauptkonkurrenten Mladin wegen einer irregulären Kurbelwelle beide am Virginia International Raceway errungenen Laufsiege aberkannt wurden. Er wurde damit der vierte Fahrer in der Geschichte der Serie, der den Titel dreimal in Folge gewinnen konnte.
Im Oktober 2007 absolvierte er in Japan seinen ersten Test auf einer MotoGP-Maschine. 2008 bestritt er beim Britischen Grand Prix in Donington Park sein erstes Rennen in der MotoGP-Klasse. Der US-Amerikaner ersetzte bei Rizla Suzuki den verletzten Italiener Loris Capirossi und beendete das Rennen auf Rang 14. Nach weiteren Tests auf der MotoGP-Suzuki bestritt Spies als Wildcard-Pilot die beiden in den Vereinigten Staaten ausgetragenen Grand Prix. In Laguna Seca wurde er dabei Achter, in Indianapolis belegte er im Regen einen starken sechsten Platz und schlug damit beide Suzuki-Werksfahrer.
2009 trat Spies in der Superbike-WM für das in Italien beheimatete Yamaha-Werksteam an. Obwohl er die wenigsten Rennstrecken kannte, krönte er sich nach engem Kampf mit Noriyuki Haga (J/Ducati) bereits in seinem Debütjahr zum Weltmeister. Spies startete in diesem Jahr 11x von der Pole-Position und gewann 14 Superbike-Läufe.
Darauf hin wurde er für 2010 vom Yamaha Tech-3 Team für die MotoGP-Klasse unter Vertrag genommen und überzeugte auf Anhieb mit starken Leistungen. In Silverstone (3.) und bei seinem Heimrennen in Indianapolis (2.) holte er als einziger Privatier Podiumsplätze. Er belegte am Ende einen starken 6. WM-Rang und wurde zum 'Rookie of the year' gewählt.
2011 ersetzte er Valentino Rossi im Yamaha-Werksteam. Doch mit dem Druck als Werksfahrer schien Spies nicht umgehen zu können. Er erreichte in Assen zwar seinen ersten MotoGP-Sieg, wurde aber nur Gesamtfünfter.
In seinem zweiten Jahr bei Yamaha lief gar nichts mehr zusammen. Spies stürzte häufig und verletzte sich mehrfach. Während sein Teamkollege Jorge Lorenzo gefeierter Weltmeister wurde, sammelte der US-Amerikaner nur klägliche 88 Punkte und wurde WM-Zehnter.
Mit einem Wechsel zu Pramac-Ducati wollte Spies in der Saison 2013 nur durchstarten. Es wurde ein Desaster. Nachdem er die meiste Zeit der Saison wegen einer Schulterverletzung pausieren musste, verkündete Spies am 26. Oktober 2013 seinen Rücktritt vom Rennsport. Ein kleines Hintertürchen für ein Comeback ließ sich Spies offen, nämlich wenn er wieder vollständig gesund sein würde.
2014 heiratete Ben Spies seine italienische Lebensgefährtin Patricia Manfroni, am 19. April 2016 wurde Tochter Lyla Sophie geboren.
Immer wieder kursierten Comeback-Gerüchte, die teils von Spies selbst gestreut wurden. 2017 verkündete der US-Amerikaner dann tatsächlich eine Rückkehr, allerdings mehr zum Spaß in einer US-Enduro-Serie. Ein Comeback in der Superbike-WM oder MotoGP schloss Spies aus.
Dafür betätigt sich Spies als Manager von Rennfahrern, unter anderem von Garrett Gerloff. Der ebenfalls aus Texas stammende Gerloff wurde von Spies in der Superbike-WM 2020 bei GRT Yamaha untergebracht.