MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Michael van der Mark rückte die Verhältnisse zurecht

Von Kay Hettich
Michael van der Mark ist zurück auf dem Podium

Michael van der Mark ist zurück auf dem Podium

Nach seinem Horror-Sturz in Misano brauchte Michael van der Mark eine Weile, um gesund zu werden. Im ersten Superbike-Rennen in Portimão holte sich der Yamaha-Pilot den dritten WM-Rang zurück.

Nach Platz 10 in der Superpole war nicht absehbar, dass Michael van der Mark im ersten Superbike-Lauf in Portimão bester Yamaha-Pilot werden würde. Denn mit Sandro Cortese (3.), Alex Lowes (5.) und Marco Melandri (8.) standen gleich drei andere Yamaha-Asse vor ihm in der Startaufstellung.

Doch der Supersport-Weltmeister von 2014 zeigte einen fabelhaften Start und kam bereits als Fünfter aus der ersten Runde. In der dritten Runde überholte der 26-Jährige Kawasaki-Werksfahrer Leon Haslam, in Runde 5 BMW-Pilot Tom Sykes. Mit dem Podium ist van der Mark dort zurück, wo er vor seiner Verletzung war.

«Es tut gut, wieder auf dem Podium zu stehen», sagte der sympathische Yamaha-Pilot erleichtert gegenüber SPEEDWEEK.com. «Dabei hatten wir das ganze Wochenende Schwierigkeiten und egal was wir probierten, fühlte sich das Bike ganz anders an als beim Test. Für das Rennen haben wir dann noch einmal etwas geändert und damit fühlte ich mich wieder konkurrenzfähig.»

Auf Rennsieger Jonathan Rea (Kawasaki) büßte van der Mark 6 sec ein, auf den zweitplatzierten Chaz Davies (Ducati) 2,2 sec.

«Ich machte gemeinsam mit Chaz Position um Position gut», berichtete der schnelle Mann aus der Käsestadt Gouda. «Wir beide hatten einen ähnlichen Speed und mein Plan war, ihm zu folgen. Ich sah, dass er etwas Probleme mit dem Vorderreifen bekam und hoffte, dass ich gegen Rennende einen Vorteil haben würde. Aber dann bekam ich noch größere Probleme als er und es war bitter, dass ich in den letzten Runden so viel langsamer machen musste. Aber was solls, ich stand auf dem Podium und bin wieder WM-Dritter!»

Zur Erinnerung: Der Niederländer war im zweiten Training in Misano mit einem mächtigen Highsider von seiner R1 geflogen und brach sich im rechten Arm die Speiche, das Trapezium in der rechten Hand sowie auf der rechten Seite die Rippen 9 und 10. Zuvor hatte er in Assen, Imola und Jerez einen Sieg, drei zweite Plätze und einen dritten Rang eingefahren. Nie war er schlechter als Vierter.

Trotz dieser Verletzung saß der tapfere Niederländer in Donington und Laguna Seca auf seiner Yamaha und erreichte immer die Top-10.

«Eine Verletzung kommt nie zum passenden Zeitpunkt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir aber eine sehr gute Performance erreicht und waren ja auch in Misano wirklich gut unterwegs. Der Zeitpunkt war also sogar denkbar ungünstig und deshalb ist es gut, dass wir jetzt wieder in den Top-3 angekommen sind.»

Rennergebnis Portimao, Lauf 1:
Pos Fahrer Motorrrad Zeit/Diff
1 Rea Kawasaki 34:19,341 min
2 Davies Ducati + 3,891 sec
3 van der Mark Yamaha + 6,168
4 Bautista Ducati + 8,564
5 Haslam Kawasaki + 8,877
...
8 Cortese Yamaha + 21,345
12 Reiterberger BMW + 27,132

 

WM-Stand nach Lauf 1 in Portimao:
1 Jonathan Rea 458 P.
2 Alvaro Bautista 365
3 Michael van der Mark 231
4 Alex Lowes 229
5 Leon Haslam 213
6 Chaz Davies 204
7 Toprak Razgatlioglu 201
8 Tom Sykes 173
9 Marco Melandri 145
10 Sandro Cortese 108
11 Michael Rinaldi 103
12 Jordi Torres 101
13 Loris Baz 76
14 Markus Reiterberger 64
15 Leandro Mercado 50

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