Nicky Haydens Mitschuld sorgte für mildernde Umstände
Nicky Hayden
Am 17. Mai 2017 war Nicky Hayden nach dem Superbike-Rennen in Imola mit seinem Rennrad im Hinterland des Misano Circuits unterwegs, als er von einem Auto angefahren und so schwer verletzt wurde, dass er fünf Tage später auf der Intensivstation des Ospedale Bufalini in Cesana seinen Kopfverletzungen erlag.
Im Oktober 2018 wurde der damals 30-jährige Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Außerdem wurde ihm der Führerschein entzogen und er musste die Verfahrenskosten tragen.
Der Prozess fand in einem verkürzten Verfahren statt, sodass die Strafe bereits um ein Drittel reduziert wurde. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr und zwei Monate Freiheitsstrafe beantragt. Dabei hatte er eine gewisse Mitschuld Haydens am Unfall als mildernde Umstände anerkannt.
Der Unfall war von drei Experten untersucht worden, von denen jeweils einer vom Staatsanwalt, der Verteidigung und einem Anwalt, der die Familie Hayden vertrat, ernannt wurde.
Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass Hayden mit einer Geschwindigkeit von etwas mehr als 20 km/h unterwegs war und ein Stoppschild nicht beachtet hatte. Der Autofahrer sei mit über 70 km/h unterwegs gewesen, anstatt mit den erlaubten 50 km/h. Da er das Stoppschild überfahren hatte, wurde Hayden eine 30-prozentige Mitschuld am Unfall gegeben.
Staatsanwalt Orlando Omicini, ein ehemaliger Polizist, erklärte, dass der Unfall durch rechtzeitiges Bremsen hätte vermieden werden können, wenn der Autofahrer mit der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs gewesen wäre.
Haydens Familie verfolgt eine Zivilklage gegen den Fahrer, über den Stand des Verfahrens ist nichts bekannt.
Nicky Hayden war 2006 MotoGP-Weltmeister, wurde 2015 in die MotoGP Legends Hall of Fame aufgenommen, und fuhr 2016 und 2017 für Red Bull Honda in der Superbike-WM, wo er im Regen von Sepang seinen einzigen Sieg feierte.