Wegen Rea: Legende Carl Fogarty nur noch einer von 17
Carl Fogarty wurde 2019 endgültig von Jonathan Rea als bester Superbike-Pilot abgelöst
Bis 2018 waren Jonathan Rea und Carl Fogarty mehr oder weniger noch auf Augenhöhe. Beide gewannen viermal die Superbike-WM, doch Rea hat das als erster Fahrer unmittelbar hintereinander geschafft. Seit Magny-Cours Ende September hat sich das geändert, nun und ganz sicher für einige Jahre thront der Nordire mit fünf Titeln an der Sitze der seriennahen Weltmeisterschaft, die er zudem noch in Folge gewann.
Selbst Foggy ist das nie gelungen, der polarisierende Champion gewann seine Titel jeweils im Doppelpack 1994/95 sowie 1998/99. «Wahrscheinlich würden die Leute gerne hören, dass ich deswegen angepisst bin – aber das Gegenteil ist der Fall» , versicherte Fogarty im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com und fügt lachend hinzu. «Wahrscheinlich werde ich langsam weich.»
Fogarty heute viel entspannter und auch relaxter als in seiner Sturm-und-Drang-Zeit – ein Vorteil seiner mittlerweile 54 Jahre. So verfolgte Foggy auch gespannt den Werdegang von Jonathan Rea und wünscht sich mehr Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen.
«Als die Superbike-WM mehr Aufmerksamkeit genoss und auch mehr Menschen an die Rennstrecke kamen, hätte der Erfolg von Johnny sicher für mehr Wirbel gesorgt. Aber das ist nicht sein Fehler. Sein Job ist es nur auf die Piste zu gehen, und seinen Gegnern in den Arsch zu treten», sagte Foggy. «Die Superbike-WM hat seit der MotoGP einfach nicht mehr das Prestige wie früher. Damals war es die schnellste Viertaktserie, heute ist es die MotoGP. Das ist nicht das Problem von Jonathan, er wird der besten Superbike-Piloten aller Zeiten – in seiner Generation ist er ohne jeden Zweifel bereits der Beste.»
Übrigens: In der 1988 beginnenden Geschichte der Superbike-WM gab es 17 Weltmeister. Mehr als einen Titel gewannen neun Piloten. Mehr als zwei Titel nur Troy Bayliss (3) sowie Fogarty (4) und Rea (5.).