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Sandro Cortese (Ducati): «Will zeigen, was ich kann»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Sandro Cortese wird am Mittwoch in Jerez erstmals seit seiner Schulter-OP wieder auf einer Rennmaschine sitzen. Er testet statt Camier die neue Panigale V4R des Barni-Teams.

Sandro Cortese fliegt bereits heute von München nach Sevilla, um sich spätestens morgen beim zweitägigen Superbike-WM-Test auf dem Circuito de Jerez mit dem Barni Ducati Team zu treffen. Er wird am Mittwoch und Donnerstag in Andalusien statt des verletzten Briten Leon Camier die Panigale V4R testen.

«Teambesitzer Marco Barnabo hat mich gefragt, ob ich Dienstagfrüh im Paddock sein kann, um die Teammitglieder kennenzulernen, die Sitzposition einzustellen und mir alles erklären zu lassen», berichtete der zweifache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber der Wetterbericht sieht nicht gerade verheißungsvoll aus. Es soll windig sein, zwei Tage lang regnen bei 13 bis 15 Grad.»

Cortese ist vorläufig nur für den Jerez-Test vorgesehen. «Ob ich auch am Sonntag und Montag in Portimão fahren darf, erfahre ich in Jerez. Bisher haben wir nur für Jerez abgemacht. Klar, wenn es in Jerez dauernd regnet, wäre so ein Trockentest schon angenehm. Aber zuerst muss geklärt werden, wann Camier wieder einsatzfähig ist.»

Eine Probefahrt auf einem Motorrad konnte der 30-jährige Berkheimer, der seit dem WM-Finale in Doha am 26. Oktober auf keiner Rennmaschine gesessen ist, daheim nicht absolvieren. Das war unmöglich, weil ich zwei Wochen lang durchgehend in Ulm auf Reha war. Aber ich habe mich daheim auf meine R1 gesetzt und mich klein gemacht, da konnte ich die Sitzposition simulieren. Das ging schmerzfrei. Klar, auf der Rennstrecke wirken andere Kräfte. Aber wenn ich mich jetzt abstütze oder in die Liegestützposition gehe, habe ich absolut keine Schmerzen. Ich kann schon Liegestütze machen, soll es aber auf Anraten der Ärzte nicht tun.»

Cortese kann schwer einschätzen, was er nach seiner ersten Yamaha-SBK-Saison mit dem elften Gesamtrang beim Debüt auf der Panigale leisten kann. «Wenn es wirklich dauernd nass ist, wird es schwierig so richtig zu zeigen, was ich kann. Das ist schade. Aber vielleicht ändert sich das Wetter noch.»

Sandro wird bei Barni ein komplett neu aufgebautes 2020-Motorrad erhalten. «In erster Linie will ich zeigen, dass ich auf WM-Niveau arbeiten und fahren kann. Ich möchte versuchen, mich für die Zukunft zu empfehlen, ob bei Ducati oder anderswo. Mehr bleibt mir in meiner momentanen Situation leider nicht übrig. Ich muss abwarten, ob in absehbarer Zeit in einer interessanten Serie ein Ersatzfahrer gesucht wird.»

Cortese kann sich ausmalen, dass die Panigale V4R nicht so benutzerfreundlich zu handhaben sein wird wie die Yamaha R1 mit dem Reihenvierzylinder.

«Ja, aber deshalb freue ich mich, jetzt mal auf einem anderen Superbike-Fabrikat zu sitzen. Die Ducati ist von der Power her sicher das Maximum von allen Herstellern. Ich bin gespannt, wie ich auf diesem Motorrad klar komme. Aber in der Vergangenheit habe ich mich immer relativ schnell an ein neues Bike gewöhnt. Ich bin sehr zuversichtlich. Wir haben alle Daten vom Werksteam. Ich habe schon mit dem Ducati-Techniker telefoniert. Die Daten liegen wie bei Yamaha im Vorjahr alle offen. Wir werden sie morgen auswerten, so kann ich mich technisch einarbeiten.»

Wie im Januar 2019 wird Cortese (damals mit der Yamaha von GRT) beim Jerez-Test auf seinen Kumpel Stefan Bradl treffen, der die neue Honda RC213V testet und den Auftritt des Honda SBK-Teams mit Bautista und Haslam aufmerksam beobachten wird.

«Stefan und ich haben uns schon in der IDM 125 im Jahr 2004 getroffen, dann wieder in der 125er-WM 2006», erinnert sich Cortese, der am 6. Januar seinen 30. Geburtstag gefeiert hat.

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