Honda-Testfahrer Domi Aegerter: Leon Haslams Meinung
Am 19. Februar wurde Dominique Aegerter offiziell als Testfahrer des Honda-Werksteams in der Superbike-WM vorgestellt. Der Schweizer wird erstmals im März in Sepang auf der neuen CBR1000RR-R sitzen, insgesamt sind sechs Tests in Asien für dieses Jahr vorgesehen.
Außerdem wird Aegerter für Honda das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen in Suzuka im Juli bestreiten und er ist Ersatzfahrer in der Superbike-WM, falls einer der Stammpiloten Alvaro Bautista und Leon Haslam ausfällt.
Der 29-jährige Aegerter fand nach zehn Jahren in der Moto2-WM und einer durchwachsenen Saison 2019 bei Forward letzten Herbst keinen Dauer-Job für dieses Jahr und kam schließlich bei IntactGP für das MotoE-Projekt unter.
Aegerters ganze Superbike-Erfahrung stammt vom Endurance-Bike, in der Moto2-WM spielt die Elektronik eine untergeordnete Rolle. Wie kann so ein Fahrer helfen, fragte SPEEDWEEK.com bei Leon Haslam nach.
«Die letzten paar Zehntelsekunden müssen die Stammfahrer finden», hielt der Engländer fest. «Aber um grundsätzliche Teile zu testen, und zurzeit machen wir nichts anderes, kann er helfen. Für uns geht es derzeit nicht um einen Millimeter Änderung hier und dort, wir nehmen große Änderungen vor und probieren fundamentale Dinge. Auf Phillip Island haben wir zu viel versucht, das hat uns dabei behindert, bessere Ergebnisse zu holen. Unser Motorrad vom Freitag- und Samstagmorgen wäre gut genug für Podestplätze gewesen. Es ist immer schwierig, Rennwochenenden als Tests zu nützen. Unser Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Leistungsentfaltung und Einspritzung. Diese beiden Sachen bestimmen, wie ein Motorrad arbeitet. Sie haben aber wiederum Auswirkungen auf alles andere. Ist die Leistungsentfaltung zu aggressiv, musst du das Chassis anpassen. Ist zu wenig Leistung vorhanden, kannst du alles andere ändern. Es geht darum, die beste Kombination aus allem zu finden.»
Du hast eine hohe Meinung von Aegerter? «Ja», unterstrich Haslam. «Wir haben zuletzt bei einem Honda-Event in Doha zwei Tage zusammen verbracht und hatten eine gute Zeit. In Suzuka haben wir uns einige gute Kämpfe auf der Strecke geliefert. Es ist gut, dass wir mit ihm einen Weltklassefahrer haben, der uns hinter den Kulissen hilft die Schritte zu machen, die wir machen müssen. So lange wir gut aus den Kurven hinauskommen, hat die Honda den Speed für die Gerade. Das ist positiv. Wir müssen mit der Leistung am Kurvenausgang aber richtig umgehen. Ich bin nicht unglücklich über unseren Speed, wir müssen ihn aber besser managen.»