Jonas Folgers Test mit der WM-Yamaha ist abgesagt
Jonas Folger beim Training mit dem Pitbike
Jonas Folgers Teamchef Michael Galinski strömt wie immer Gelassenheit aus. Auch beim Thema Coronavirus lässt sich das Nordlicht nicht aus der Fassung bringen. «In unserer Werkstatt wird Vollgas gearbeitet», erklärte er im Hinblick auf die anstehende Rennsaison. «Aber was unumstößlich ist, kann man eben nicht ändern. Wir beobachten alles sehr genau und registrieren, was los ist. Aber wir machen solange wie gewohnt unseren Job.»
Sein Neuzugang im Team, der langjährige GP-Fahrer Jonas Folger, hat zwar nach einigen Wochen in Spanien einiges an Kilometern auf dem Buckel, allerdings ausschließlich auf einem Pitbike, Cross-Motorrädern und seiner privaten Test-Yamaha. Sein IDM-Motorrad, geschweige denn den fahrbaren Untersatz für die Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM, hat der Bayer noch nicht mal aus der Nähe gesehen.
«Die geplanten Testfahrten mit dem WM-Motorrad wurden jetzt auch abgesagt», erklärte Galinski SPEEDWEEK.com. Die R1 wäre direkt aus Italien nach Alcarras in Spanien transportiert worden. Vorher hätten die Mechaniker des Teams noch eine zweitägige Schulung bezüglich der Yamaha-Elektronik am WM-Motorrad besuchen sollen, ebenfalls in Italien und ebenfalls für kommende Woche abgesagt.
Sollte der Superbike-WM-Lauf in Assen Mitte April wie geplant stattfinden, wäre auch Jonas Folger dabei. Allerdings ohne im Vorfeld auch nur einen Kilometer auf dem Motorrad gedreht zu haben. Für alle Beteiligten keine prickelnde Vorstellung. Was bisher steht, ist Ende März der Test mit der IDM-Mannschaft, neben Maximilian Weihe und Marc Moser auch mit Jonas Folger. «Wenn bis dahin kein Flug mehr geht», meint der praktisch veranlagte Galinski, «packe ich die Jungs in einen Neunsitzer und wir fahren eben mit dem Auto da runter. Und wenn irgendwas ausfällt oder verschoben wird, ist das eben so.»
Geplant sind mit Veranstalter Hafeneger Renntraining drei Tage in Valencia. «Wenn alles klappt», so der Teamchef, «gehen wir mit Jonas noch exklusiv nach Alcarras. Von mehr Testkilometern wird man ja nicht dümmer. Sollte das ausfallen, bleiben wir natürlich auf allen Kosten sitzen. Auch an die Folgen muss man denken. Zahlen die Geldgeber dann noch, wenn es nur eine eingeschränkte oder gar keine Meisterschaft gibt? Natürlich macht man sich Gedanken. Die laufenden Kosten bleiben ja.»
«Die aktuelle Lage ist für alle der GAU», weiß Galinski. «Für die, die krank sind, sowieso. Die Restriktionen kommen dann noch on top. Wenn bei uns in der Firma einer am Coronavirus erkrankt, ist auch erst mal Schluss.»