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Eugene Laverty verzichtet, obwohl es erlaubt wäre

Von Peter Fuchs
Bis mindestens Juli liegt wegen Corona auch in der Superbike-WM alles auf Eis. BMW-Werksfahrer Eugene Laverty hat jetzt Zeit für Dinge, die normal während der Saison unmöglich sind.

«Es sind ungewohnte Zeiten», bemerkte Eugene Laverty, der in der Nähe der Rennstrecke Portimão lebt. «Auch wenn die Situation in Portugal nach meiner Einschätzung relativ unter Kontrolle ist, haben meine Frau Pippa und ich entschieden, in unserem Haus zu bleiben.»

Langweilig wird es ihm nicht. Eine seiner ersten Aktivitäten zuhause war das Zusammensetzen von 1000-Teile-Puzzles. Das erste ist bereits fertig, weitere folgen. Außerdem hat er sich für einen Online-Gitarrenkurs angemeldet. «Im Sommer können wir dann an den Superbike-Rennwochenenden ein paar Gigs spielen. Der Eintritt ist frei, und es werden kostenlose Ohrstöpsel verteilt», sagt er lachend. Portugiesisch lernt Laverty schon länger, doch nun hat er sein tägliches Lernpensum erhöht. «Musik und Sprachen sind zwei Dinge, die ich schon als Kind gern mehr gemacht hätte, nun hole ich das auf. Sie sind auch großartig für den Kopf.»

Gemeinsam mit Pippa nimmt Laverty zudem an einem Online-Erste-Hilfe-Kurs teil. Dabei lernen sie, was zum Beispiel im Falle von Atemstillstand, Herzinfarkt oder Blutungen zu tun ist, etwa Herz-Lungen-Massage und stabile Seitenlage. «Das sind sehr wichtige Basiskenntnisse, die Leben retten können», betont Laverty.

Laverty ist auch auf seinen Social-Media-Kanälen sehr aktiv und lässt sich für die Fans einiges einfallen. Dazu gehört unter anderem sein Podcast, den er nun von zuhause aus fortführt. Und – die digitale Vernetzung über Social-Media macht es möglich – er liefert sich verschiedene Challenges mit anderen Rennfahrern aus dem Zwei- und Vierradsport.

Wegen der Corona-Pandemie verzichtet Laverty auf sein großes Hobby, das Radfahren: «Das wäre hier zwar noch erlaubt, aber es gibt 100.000 Fahrradunfälle pro Jahr. Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um unsere Arbeitskräfte im Gesundheitswesen noch mehr zu belasten.»

Und so steht sein Rennrad zuhause im Fitnessraum auf der Rolle. Während er dort stundenlang seine Kilometer abspult, sieht er sich nebenbei alte Rennsportdokus und Saisonrückblicke an. Außerdem trainiert Laverty an seiner Kraftstation. «Ich vermisse es, Motorrad zu fahren», sagt der Nordire. «Aber die Liebe wächst mit der Entfernung, und deshalb werde ich mehr als bereit sein, wenn die Action wieder losgeht.»

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