Superbike-WM und Reifen: Nicht immer ein Einheitsbrei
Das hier ist ein Superpole-Qualifyer von Michelin
Als der damalige Promoter Infront 2004 der Superbike-WM Einheitsreifen verordnete, hagelte es Proteste. Ohne Vielfalt würde der Wettbewerb zerstört, die Rennen weniger interessant.
Heute wissen war: Der seriennahen Weltmeisterschaft hat es nicht geschadet. Die Rundenzeiten wurden über die Jahre immer schneller und die Teams erhalten von Pirelli gleichwertiges Material. Gerade der Saisonauftakt zur Superbike-WM 2020 in Australien bot Racing auf höchstem Niveau; das erste Rennen war eines der besten Rennen aller Zeiten.
Pirelli hatte schon davor eine lange Tradition in der Superbike-WM. Seit 1989 ist das italienische Fabrikat dabei. Für den ersten Sieg sorgte Weltmeister Fred Merkel in Donington Park, im selben Jahr wurde der erste Weltmeistertitel gefeiert. Seitdem absolvierten 10122 Pirelli-bereifte Motorräder 613 Superbike-Läufe. 431 Rennen wurden von Pirelli-Piloten gewonnen.
Pirelli war aber nicht ununterbrochen in der Superbike-WM am Start. Zwischen 1993 und 1196 bestritten Pirelli-Fahrer nur vereinzelte Rennen. 1994 nicht einer.
Durch die lange Zeit als Reifenmonopolist hat Pirelli mehr Siege eingefahren, als andere Fabrikate an Teilnahmen. Michelin kommt auf 384 Starts und 267 Siege. Bei Dunlop reichte es zu 100 Siege aus 365 Rennen.
Übrigens: Auch Yokohama (26 Rennen) und Bridgestone (3 Rennen) absolvierten Runden in der seriennahen Weltmeisterschaft, erreichten aber weder Sieg noch das Podium.
Nur bei einem Meeting der Superbike-WM war der Müncher Reifenhersteller Metzeler am Start. Robert Menzen (Suzuki) verpasste in Assen 2003 als 16. und 18. aber die Punkteränge.