Ein Jammer: Istanbul gab nur ein Superbike-Gastspiel
Die Rennstrecke in Instanbul ist schön und anspruchsvoll
Motorsport spielte in der Türkei keine Rolle, das änderte sich erst durch die Erfolge von Kenan Sofuoglu. Der fünffache Supersport-Weltmeister ist in seinem Land ein Prominenter und sitzt für die Erdogan-Partei AKP seit 2018 im Parlament.
Ein Highlight in seiner Karriere war für Soufoglu der Sieg bei seinem Heimrennen auf dem neu erbauten Istanbul Park Circuit in der Saison 2013. Die Haupttribüne war voll, riesige türkische Fahnen waren gehisst. 50.000 Fans kamen in drei Tagen, 49.000 waren lediglich am Sonntag da. Die Stimmung auf der Auslaufrunde konnte nur mit der eines Endspiels bei der Fußball-WM verglichen werden.
Sofuoglu wurde gefeiert, verehrt, angebetet, gehuldigt, quasi heilig gesprochen. «Dieser Sieg zu Hause bedeutet mir gleich viel wie ein WM-Titel», sagte der heute 35-Jährige damals.
Dennoch blieb es beim einmaligen Gastspiel der Türkei im Kalender der Superbike-WM, dabei hätte es der Istanbul Park Circuit verdient, weitere Rennen der seriennahen Weltmeisterschaft zu veranstalten. Die von Hermann Tilke entworfene Piste ist atemraubend schön ist. Orientalisches Flair trifft auf Hightech.
Das Layout der 5340 Meter langen Piste ist nicht weniger spektakulär und bietet acht Links- und sechs Rechtskurven. Die längste der vier Geraden ist 720 Meter lang, die Start-/Zielgerade 655 Meter. Es gibt gute Überholmöglichkeiten, die Rennen damals spannend und hochklassig.
Übrigens: Sofuoglu setzt sich im Auftrag der Regierung auch vorbildlich für die Förderung neuer Talente ein, Toprak Razgatlioglu ist seine Entdeckung. Der erst 24-Jährige gewann 2019 als erster Türke ein Rennen in der Superbike-WM und siegte in seinem ersten Rennen als Yamaha-Werkspilot das erste Saisonrennen 2020 auf Phillip Island.