So mischte SBK-Legende Troy Bayliss die MotoGP auf
Troy Bayliss sorgte in Valencia 2006 für ein MotoGP-Wunder
2001 krönte sich Troy Bayliss erstmals zum Superbike-Weltmeister und wechselte 2003 mit Ducati in die MotoGP. Dort stand er aber im Schatten seines Teamkollegen Loris Capirossi und erreichte in zwei Jahren nur vier Podestplätze. Mit Honda in der MotoGP 2005 verpasste er sogar die Top-5.
Nach seiner Rückkehr in die Superbike-WM zeigte Bayliss, wo er hingehört: Mit zwölf Laufsiegen holte sich der Ducati-Pilot den zweiten Titel und erklärte nach seiner dritten Weltmeisterschaft im Jahr 2008 (elf Siege, 19 Podien) seinen Rücktritt.
Obwohl sich Bayliss bereits von der MotoGP verabschiedet hatte, sorgte er in Valencia 2006 dennoch für einen geschichtsträchtigen Moment. Mit 37 Jahren sprang der allseits beliebte Bayliss für den verletzten Sete Gibernau ein und fuhr völlig überraschend den Sieg ein – dabei hatte er keinen Test und saß im ersten Training am Freitag erstmals auf dem Motorrad!
«2006 war ein unglaubliches Jahr», erzählte Bayliss WorldSBK.com in einem Video-Interview. «Wir holten uns zuerst die Superbike-Meisterschaft und gingen dann für ein Rennen nach Valencia mit dem GP-Bike – und gewannen! »
«Es war die letzte MotoGP-Saison mit 1000 ccm, danach reduzierten sie den Hubraum auf 800 ccm», erinnert sich der mittlerweile 51-Jährige. «Es war ein sehr gutes Wochenende. Loris und ich haben es geschafft, den ersten und zweiten Platz einzufahren. Das ganze Team jubelte. Loris freute sich auch für mich, er war ein großartiger Teamkollege. Ich habe viel von ihm gelernt und habe großen Respekt vor ihm. Es war fantastisch.»
Übrigens: In der Geschichte der 500er/MotoGP haben nur sieben Piloten Piloten mit 37 Jahren oder älter ein Rennen gewinnen können. 40 Jahre (!) vor Bayliss war es zuletzt Frantisek Stastny, der im Alter von 38 Jahren das Rennen auf dem Sachsenring gewann.