BMW-Teamchef: «Dann haben Fahrer keine Ausrede mehr»
BMW-Teamchef Shaun Muir (re.)
Der WM-Auftakt auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit endete für BMW mit gemischten Gefühlen. Werksfahrer Tom Sykes brillierte mit seiner 50. Pole-Position, die er in der Rekordzeit 1:29,230 min eroberte. In den Rennen konnte der Engländer aus verschiedenen Gründen nicht dieselbe Leistung zeigen. Im ersten Lauf war es die falsche Reifenwahl, im Sprintrennen Rempeleien mit Loris Baz (Ten Kate Yamaha) und im zweiten Hauptrennen ein technisches Problem. Für die Positionen 9, 6 und 10 erhielt Sykes 17 WM-Punkte, in der Gesamtwertung liegt er damit auf Platz 10.
Teamkollege Eugene Laverty wurde im ersten Rennen Elfter und musste nach seinem Sturz im Warm-up auf die beiden Läufe am Sonntag verzichten.
BMW realisierte schnell: Der pure Speed der S1000RR ist hervorragend, vor allem mit dem viel Grip bietenden Qualifyer-Reifen. Doch über die Renndistanz fehlt es an Konstanz. Die Corona-Pause wird entsprechend produktiv genützt.
«Die Leute in München arbeiten vor allem an zwei Bereichen», schilderte Teamchef Shaun Muir im Interview von SPEEDWEEK.com. «An der Aerodynamik und der Elektronik. Seit Weihnachten haben wir viel an der Leistungssteigerung gearbeitet, davon profitieren wir bereits. Jetzt schauen wir, dass die Elektronik besser wird. Das ist ein nie endender Prozess. Da arbeiten auch nicht nur drei oder vier Leute in einem Büro in München, sondern viele Menschen von M-Sport weltweit bringen sich ein. Als überall die Grenzen dicht gemacht wurden, schickten wir ein Motorrad von Tom und Eugene nach München, BMW hat dort einen hervorragenden Windkanal. Davon erwarten wir uns einiges. BMW macht die Entwicklungen, wir als Team können momentan nicht viel leisten. Einer unserer Lkw steht seit März in Jerez und wir konnten ihn bislang nicht nach Hause bringen.»
Seid ihr mit der Motorleistung inzwischen zufrieden? «Durch die Konzessionsteile kann man diesbezüglich nur beschränkt etwas verbessern», verdeutlichte Muir. «Wir haben Fortschritte erzielt, aber es ging nicht nur um Motorleistung. Wir musste uns in allen Bereichen verbessern, um die Lücke zu Kawasaki zu verringern. Leider konnten wir das auf Phillip Island nicht zeigen, weil der Hinterreifen nicht durchhielt. Du musst den Fahrern das bestmögliche Motorrad geben. Dann haben sie keine Ausreden mehr und können sich aufs Fahren konzentrieren.»