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Leon Camier braucht Wunderheilung: Wieder Arzt-Termin

Von Ivo Schützbach
Vor dem Misano-Test war Leon Camier bester Dinge

Vor dem Misano-Test war Leon Camier bester Dinge

Den Auftakt der Superbike-WM 2020 in Australien verpasste Leon Camier wegen Schmerzen in der Schulter. Vier Monate später leidet der Ducati-Pilot aus dem Barni-Team noch immer.

Nur wenige Fahrer hatten die letzten Jahre so viel Verletzungspech wie Leon Camier, seit März 2019 ist er dauerverletzt. Beim Meeting in Thailand krachte er in den vor ihm gestürzten Thitipong Warokorn und zog sich schwere Verletzungen im rechten Knie zu. Kaum war der heute 33-Jährige wieder halbwegs fit, stürzte er im Mai 2019 in Imola und verletzte sich drei Bänder in der linken Schulter. Weil diese nicht von alleine heilten, ließ er sich im Juli operieren und kehrte Ende September 2019 auf die Rennmaschine zurück.

Mitte letzten November stürzte Camier beim Roll-out für sein neues Team Barni mit der Ducati Panigale V4R und zog sich Frakturen in der linken Schulter und der linken Hand zu. Obwohl seine Schulter noch nicht fit war, wollte er Ende Februar unbedingt den Saisonauftakt der Superbike-WM 2020 in Australien bestreiten – und gab am Samstag vor dem ersten Rennen wegen Schmerzen und fehlender Kraft auf.

Seither sind fast vier Monate vergangen – nicht genug für den Britischen Meister von 2009, um fit zu werden. Die beiden Testtage auf dem Misano World Circuit beendete er als Letzter der acht Superbike-Piloten und verlor 3,7 sec auf seinen Ducati-Markenkollege Scott Redding, der Bestzeit fuhr.

«Am Donnerstag kam ich kaum zum Fahren, weil wir am Morgen einige Probleme mit dem Motorrad hatten», erzählte Camier SPEEDWEEK.com. «Am Nachmittag hatten wir dann nur noch zirka eineinhalb Stunden übrig. Für mich ging es darum auf Speed zu kommen und zu verstehen, wo ich mit der Schulter stehe.»

Nicht, wo er sollte.

«Zuhause, im normalen Leben, habe ich keine Schwierigkeiten», schilderte der in Andorra lebende Engländer. «Trial oder Supermoto fahren bereitet mir null Probleme. Aber sobald ich auf dem Superbike sitze, habe ich nach ein paar Runden Schmerzen. Ich vermute, das hängt mit der Sitzposition auf dem Motorrad zusammen, wie die Arme angewinkelt sind – es ist nicht gut. Während der zwei Tage wurde es zwar etwas besser, weil sich einige der Muskeln entspannten, und ich konnte auch immer schneller fahren. Am Mittwoch war nur Redding wirklich schnell, auf Rea verlor ich nur eine gute Sekunde. In Anbetracht, dass ich lange verletzt und das mein erster richtiger Testtag auf dem Motorrad war, war ich recht glücklich.»

Am zweiten Testtag klaffte dann die Riesenlücke zur Spitze auf.

«Ich werde Anfang nächster Woche wieder bei meinem operierenden Arzt, Doktor Fernando Santana, in Barcelona vorstellig», hielt Camier fest. «Wir werden verschiedene Tests machen, um zu verstehen, was da los ist. Ich vermute, dass ich ein muskuläres Ungleichgewicht und deswegen Schmerzen habe.»

Zeiten Superbike-WM-Test Misano, 24./25. Juni:

1. Scott Redding (GB), Aruba.it Ducati, 1:33,067 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:33,206
3. Michael Rinaldi (I), Go Eleven Ducati, 1:33,560
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:33,694
5. Chaz Davies (GB), Aruba.it Ducati, 1:34,053
6. Leandro Mercado (RA), Motocorsa Ducati, 1:34,859
7. Sylvain Barrier (F), Brixx Ducati, 1:36,752
8. Leon Camier (GB), Barni Ducati, 1:36,759

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