Jonas Folger: Erstes WM-Gespräch mit Ten Kate Yamaha
Jonas Folger
Mit 2,884 und 3,621 sec Vorsprung gewann Jonas Folger aus dem Team Bonovo Action by MGM die ersten beiden Rennen der IDM Superbike 2020 in Assen jeweils deutlich vor BMW-Pilot Ilya Mikhalchik.
Eine Leistung, die vom 27-Jährigen aus Mühldorf erwartet wurde, schließlich konnte er 2017 auf dem Sachsenring sogar in der MotoGP-WM als Zweiter aufs Podium brausen. Dass seine Yamaha nach Stock-Reglement nicht so stark ist wie die BMW, wertet seine Leistung zusätzlich auf. «Mein Ziel ist, 2021 wieder in der Weltmeisterschaft zu fahren», unterstreicht Folger.
Damit das Wirklichkeit wird, müssen einige Dinge glücklich für ihn laufen.
Eine Möglichkeit ist, dass er mit seinem jetzigen Team in die Superbike-WM aufsteigt; darüber hat sich Teameigentümer Jürgen Röder aber noch keine intensiven Gedanken gemacht.
Dass ihn Yamaha für 2021 in die Superbike-WM befördert, wird nicht passieren: Im Werksteam steht er nicht zur Diskussion und für das Junior-Team gibt es Kandidaten wie die jüngeren Caricasulo, Gerloff oder Locatelli.
Die besten Chancen hätte Folger im Kundenteam Ten Kate. Aber auch das ist kein Selbstläufer.
Bekommen die Niederländer für 2021 von Yamaha das volle Elektronikpaket, dann kann sich Loris Baz vorstellen, eine weitere Saison für Ten Kate zu fahren. Bleibt der Franzose, ist kein Platz für Jonas Folger. Solange das Team nicht auf zwei Fahrer aufstockt, was angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation unwahrscheinlich erscheint.
Wird Baz allerdings von Yamaha ins Werksteam an die Seite von Toprak Razgatlioglu transferiert, braucht Ten Kate einen Nachfolger.
Vergangenes Wochenende gab es das erste Telefonat zwischen Folger und Ten-Kate-Teammanager Kervin Bos. «Seine Rundenzeiten in Assen waren sehr schnell, er dominierte», erzählte der Niederländer SPEEDWEEK.com. «Das zeigt, dass er es kann. Andererseits muss er diese Meisterschaft auch dominieren, um der Welt zu zeigen, dass er nach wie vor das Level für die Weltmeisterschaft hat. Jonas ist ein interessanter Fahrer, er steht auf unserer Liste. Wir haben vor zwei Monaten mit Loris und dem Superbike getestet und haben Referenzen zu den Zeiten von Folger. Was er gezeigt hat, war gut. Warten wir ab, was er auf dem Sachsenring zeigt. Und dann werden wir ihn bei der Superbike-WM in Barcelona sehen, wir haben ein Auge auf ihn. Wir wissen, dass es mit einem neuen Team bei einem Wildcard-Einsatz schwierig wird. Aber Talent scheint immer durch.»