Die SBK-WM-Karriere wackelt: Xavi Fores muss liefern
Xavi Fores
Xavi Fores erlebt ein schwieriges Jahr. Im Kawasaki-Team von Manuel Puccetti hat er siegfähiges Material, das hat Toprak Razgatlioglu 2019 bewiesen. Doch der Spanier kam bislang nie über Rang 8 hinaus, sein bestes Rennen zeigte er am vergangenen Samstag in Aragon. Bei den restlichen elf Rennen platzierte er sich neunmal zwischen 11 und 13 und ist WM-13.
Nach vielen Jahren auf der Twin-Ducati tut sich der Deutsche Meister von 2014 schwer mit der Umstellung auf die Kawasaki, auch wenn er 2019 in der Britischen Meisterschaft mit der Honda bereits eine Reihenvierzylinder-Maschine fuhr.
«Ich denke jeden Tag darüber nach, weshalb sich Xavi so schwer tut», gestand Teameigentümer Puccetti SPEEDWEEK.com. «Natürlich haben wir ihn viel weiter vorne erwartet. Er selbst hat sich viel weiter vorne erwartet. In Australien war er nicht gut, danach kam die Coronapause. Er ist während dieser ganzen Zeit nie ein Superbike gefahren, nur Supermoto und Motocross. Philipp Öttl und Lucas Mahias hatten ein Trainingsmotorrad von uns, sie sind tausende Kilometer gefahren, um in Form zu bleiben. Xavi fuhr fünf Monate gar nicht, wir müssen ihm mindestens drei Events geben, damit er in Bestform kommen kann.»
Nach Australien kamen die Rennen in Jerez, Portimao und Aragon – womit die vom Teamchef angesprochenen drei Events absolviert sind. Am kommenden Wochenende geht es – erneut in Aragon – in die zweite Saisonhälfte.
«Ich weiß nicht, was sein Maximum sein wird», grübelte Puccetti. «Vielleicht wird es auch nicht genug sein. Ich werde mir demnächst Gedanken machen, wie es nächstes Jahr weitergeht.»
Fores weiß, dass es ab kommendem Wochenende um seine WM-Karriere geht. Der am 16. September 35-Jährige hat nicht mehr viel Zeit, um sich auf der Kawasaki zu beweisen und für 2021 zu empfehlen.
Denn die Konkurrenz klopft bereist bei Puccetti an und fragt nach seinem Platz. Allen voran Eugene Laverty, der für 2021 bei BMW Michael van der Mark Platz machen muss. Der Nordire stand letzte Saison kurz vor der Unterschrift beim Kawasaki-Team, bevor sich die Möglichkeit mit BMW auftat. Seine Beziehung zu Pucceti ist nach wie vor hervorragend.