Federico Caricasulo (Yamaha) kommt zu spät in Schwung
Federico Caricasulo
Für Yamaha überraschend unterschrieb Michael van der Mark für die Superbike-WM 2021 einen Vertrag bei BMW, wo der Supersport-Weltmeister von 2014 neben Tom Sykes im Werksteam die zweite S1000RR pilotieren wird. Yamaha hat keine Eile, einen Nachfolger für den schnellen Niederländer zu finden, denn in Kundenteams stehen geeignete Kandidaten parat.
Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli bestätigte gegenüber SPEEDWEEK.com, dass Ten Kate-Pilot Loris Baz die logische Wahl für den Platz neben Toprak Razgatlioglu sei. Der Franzose ist mit 27-Jahren noch vergleichsweise jung, verfügt aber dennoch über viel Erfahrung. Mit Kundenmateral fährt Baz meistens auf dem Niveau der Werkspiloten.
Beim zweiten Meeting in Aragón erwischte Baz mit den Plätzen 12, 11 und 8 jedoch sein bisher schlechtes Wochenende und fuhr mit zwölf WM-Punkten deutlich weniger ein als Razgatlioglu und van der Mark (beide jeweils 23). Mit 14 Punkten war auch GRT-Pilot Federico Caricasolu erfolgreicher.
Der Supersport-Vizeweltmeister absolviert seine erste Saison in der Superbike-Kategorie und beginnt sich in der Top-Kategorie zu etablieren. Lag der Italiener auf Phillip Island, Jerez und Portimão meist außerhalb der Top-10 oder machte mit Stürzen auf sich aufmerksam, fuhr er in den letzten sieben Rennen vier mal auf Platz 9. Seine Tendenz ist aufstrebend.
Im zweiten Rennen am Sonntag kreuzte Caricasulo nur 0,1 sec hinter Baz die Ziellinie.
«Wir haben den Abstand sowohl von der ersten Yamaha als auch zum Sieger verringert. Unser Speed hat sich ebenfalls verbessert», frohlockte Caricasulo, der die Sympathien des Yamaha-Rennchefs hat. «Im zweiten Rennen, aber auch im Superpole-Race, waren wir der Spitze noch nie so nahe, also bin ich glücklich. Für das nächste Rennen werden wir versuchen, unsere Erfahrungen und Ideen, die wir in Aragón gesammelt haben, zusammenzuführen, um weitere Verbesserung zu erreichen.»
Aber die Leistungen von Caricasulo werden für einen Platz im Werksteam nicht reichen, auch im Vergleich mit seinem Teamkollegen Garrett Gerloff, der im Gegensatz zum Supersport-Vizeweltmeister keine der WM-Strecken kannte und in der Gesamtwertung vor ihm liegt. Außerdem relativiert die herausragende Performance von Supersport-Leader Andrea Locatelli auch die Caricasulo-Ergebnisse in der 600er-Klasse.
Stand Superbike-WM nach Aragón/2 | |||
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Pos | Fahrer | Motorrad | Punkte |
1. | Jonathan Rea | Kawasaki | 243 |
2. | Scott Redding | Ducati | 207 |
3. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 147 |
4. | Chaz Davies | Ducati | 141 |
5. | Michael van der Mark | Yamaha | 133 |
6. | Michael Rinaldi | Ducati | 131 |
7. | Alex Lowes | Kawasaki | 127 |
8. | Álvaro Bautista | Honda | 83 |
9. | Loris Baz | Yamaha | 76 |
10. | Leon Haslam | Honda | 75 |
11. | Tom Sykes | BMW | 58 |
12. | Garrett Gerloff | Yamaha | 39 |
13. | Federico Caricasulo | Yamaha | 36 |
14. | Xavi Fores | Kawasaki | 33 |
15. | Eugene Laverty | BMW | 31 |
16. | Marco Melandri | Ducati | 23 |
17. | Sandro Cortese | Kawasaki | 14 |
18. | Leandro Mercado | Ducati | 12 |
19. | Maximilian Scheib | Kawasaki | 11 |
20. | Sylvain Barrier | Ducati | 5 |
21. | Christophe Ponsson | Aprilia | 4 |
22. | Roman Ramos | Kawasaki | 4 |
23. | Matteo Ferrari | Ducati | 4 |
24. | Takumi Takahashi | Honda | 2 |