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Scott Redding: Rinaldi fährt wie auf Sonntagsausflug

Von Ivo Schützbach
In Aragon: Redding vor Rea und Rinaldi

In Aragon: Redding vor Rea und Rinaldi

Mit den Rängen 1, 3 und 2 hat Ducati-Privatier Michael Ruben Rinaldi in Aragon Werksfahrer Scott Redding die Show gestohlen. Die Kritik des Engländers an Ducati wird immer lauter.

Nach den ersten beiden Events der Superbike-Saison 2020 in Australien und Jerez führte Ducati-Ass Scott Redding die Weltmeisterschaft mit 24 Punkten vor Jonathan Rea an. Dann gewann der Kawasaki-Star alle drei Rennen in Portimao und kam mit dem Vorteil von vier Punkten auf Redding nach Aragon.

In den sechs Rennen im MotorLand war der Nordire ebenfalls erfolgreicher und liegt vor dem Barcelona-Meeting am kommenden Wochenende bereits 36 Punkte vor Redding.

Was Redding besonders schmerzt: Nicht nur Rea war in Aragon deutlich besser als er, sondern auch Ducati-Privatier Michael Ruben Rinaldi aus dem Team Go Eleven.

«Am meisten frustriert mich, dass Rinaldi fahren kann, als wäre er auf einem Sonntagsausflug mit seinen Kumpels», erzählte Redding SPEEDWEEK.com. «Seine Leistung in Aragon war herausragend, es freut mich sehr für ihn, dass er sein erstes Rennen gewinnen konnte. Aber wir haben ein Motorrad vom gleichen Hersteller und ich kann ihm nicht einmal nahekommen. Das bremst mich in der Weltmeisterschaft, was nicht fair ist. Ich nütze alles, was mir das Team gibt, aber es funktioniert nicht.»

Der WM-Zweite weiter: «Reas Motorrad funktioniert. Und wenn es mal nicht funktioniert, kann er trotzdem aufs Podium fahren. Wenn unser Bike nicht funktioniert, ist der Nachteil größer. Das müssen wir in den Griff bekommen und uns verbessern. Es ist unmöglich, dass wir das erste Rennen gewinnen und in den weiteren straucheln. Das ist inakzeptabel. Ich habe mir die Daten von Bautista aus dem Vorjahr angesehen und festgestellt, dass wir als Ducati in Aragon keinen Vorteil hatten. Ich hatte nicht den Vorteil einer halben Sekunde auf der Gegengerade, wie er ihn hatte. Mit diesem Vorteil hätte ich alle Rennen gewonnen, aber ich hatte ihn nicht. Deshalb dachte ich nie, dass wir diesen Event dominieren würden, ich wusste, dass es hart wird.»

Redding abschließend: «Wenn du ein Team hinter dir hast, das gewinnen will, dann eröffnen sie dir mehr Möglichkeiten, weil sie sich rückwärts überschlagen, um deine Probleme zu lösen. Ducati hat in Aragon historisch immer gute Ergebnisse geholt, das liegt aber mehr daran, dass die Fahrer auf dem Motorrad diese Strecke mögen. Mein Wochenende war nicht schlecht, aber wir strauchelten in einigen Kurven. Ich verlor am Eingang und Ausgang, weil der Vorderreifen ständig rutschte. Wir kennen dieses Problem. Ich glaube nicht, dass das an der Abstimmung oder dem Reifen lag, sondern am Charakter des Motorrads. Die Kawasaki und Ducati haben verschiedene Vorteile, die je nach Strecke mehr zum Tragen kommen. Wir müssen verstehen, wie wir das minimieren und so die Lücke zu Kawasaki schließen können, auf Strecken, auf denen sie stärker sind.»

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