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Scott Redding: «Rinaldis Set-up ist völlig verrückt»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding (li.) und Michael Rinaldi

Scott Redding (li.) und Michael Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi hat für die Superbike-WM 2020 die Ducati Panigale V4R von Alvaro Bautista übernommen und brauste zuletzt in Aragon dreimal aufs Podium. Werksfahrer Scott Redding kann nicht fassen, was abgeht.

Ducati hat im ersten Jahr der V4R viel unternommen, um das Motorrad für den kleinen und leichten Alvaro Bautista so ergonomisch und effektiv wie möglich zu machen. Der Spanier bekam 2019 einen anderen Tank und eine spezielle Sitzbank, alles wurde auf ihn maßgeschneidert.

Als der Vizeweltmeister nach 16 Siegen und 24 Podestplätzen für 2020 zu Honda wechselte, konnte man dieses Motorrad bei Ducati nicht mehr brauchen, die großgewachsenen diesjährigen Werksfahrer Scott Redding und Chaz Davies haben andere Bedürfnisse.

Michael Rinaldi aus dem Privatteam Go Eleven freute sich über die perfekt abgestimmte Maschine, für den Italiener passt sie hervorragend, wie er mit seinem ersten Sieg in Aragon und zwei weiteren Podestplätzen im MotorLand bewies.

«Die Abstimmung von Rinaldis Motorrad ist völlig verrückt, aber sie funktioniert für ihn», hielt Redding anschließend fest. «Er stellt nicht nur die Federelemente anders ein, sondern die ganze Geometrie. Wenn ich mir sein Motorrad auf dem Papier anschauen, dann würde ich sagen, das funktioniert absolut nicht. Deswegen kann ich es ihm aber nicht einfach nachmachen. Wenn man einen anderen zu kopieren versucht, dann klappt das neun von zehn Mal nicht. Wir sind verschiedene Fahrer mit unterschiedlichem Stil, Gewicht und Größe. Du musst dein eigenes Ding durchziehen.»

«Normalerweise bewegt sich ein Hersteller bei der Abstimmung in einem gewissen Rahmen», ergänzte der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das hat mit Erfahrungswerten zu tun, die über die Jahre gesammelt werden. Und dann kommt einer mit einer Abstimmung daher, die weit neben diesem Fenster liegt und trotzdem funktioniert. Ich war immer schon so, dass ich gerne unkonventionelle Dinge versucht habe. Was man nicht probiert, weiß man nicht. Wann immer es nicht wirklich vorwärts geht, bewegt man sich auf einem Gebiet, auf dem man sich auskennt. Das führt aber zu keinen großen Fortschritten.»

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