Pata Yamaha: Verlust von van der Mark wiegt schwer
Michael van der Mark und Paul Denning
Yamaha wurde auf dem falschen Fuß erwischt, als Michael van der Mark im Juni offenbarte, dass er für die Superbike-WM 2021 an die Seite von Tom Sykes ins Werksteam von BMW wechseln wird. Zu diesem Zeitpunkt war die seriennahen Weltmeisterschaft im Corona-Lockdown, nur der Saisonauftakt auf Phillip Island fand wie geplant statt.
Der Niederländer gewann die Supersport-WM 2014 und stieg anschließend mit Honda in die Superbike-WM auf. Der heute 27-Jährige beendete die Top-Kategorie vier Mal in den Top-5, seine beste Saison 2018 als WM-Dritter. In diesem Jahr wurde er nur fünf Punkte hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Toprak Razgatlioglu WM-Fünfter.
«Michael hat in diesem Jahr einen Schritt nach vorne gemacht, was sein Engagement bei der Entwicklung betrifft. Er wurde faktisch unser Team-Leader», sagte Teamchef Paul Denning gegenüber WorldSBK. «Vier Jahre haben wir zusammen gearbeitet und ich kann mich in keiner Weise über ihn beklagen. Er tut zwar so, als würde er nicht hart arbeiten, aber das Gegenteil ist der Fall.»
Denning bedauert den Verlust des kampfstarken van der Mark zutiefst.
«Es ist eine Schande, dass er geht», brummte Denning. «Wir hätten es vorgezogen, wenn er geblieben wäre. Was bleibt sind vier sehr gute gemeinsame Jahre, über die ich nichts schlechtes sagen kann.»
Als Nachfolger von van der Mark wurde Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli ins Yamaha-Werksteam transferiert. Es ist unwahrscheinlich, dass der Italiener in seiner Rookie-Saison viel zur Entwicklung beitragen kann. Gleichzeitig ist auch Razgatlioglu nicht dafür bekannt, ein guter Entwickler zu sein.
«Über die Fähigkeiten von Andrea mit einem Superbike können wir noch nichts sagen», sagte Denning. «Ich denke von einer 600er auf ein Superbike zu steigen und sofort ein Siegfahrer zu sein, ist ein gewaltige Aufgabe. Andere Fahrer vor ihm, zum Beispiel Jonathan, Chaz und auch Mickey, haben es geschafft – das wird auch unser Anspruch an ihn sein.»