MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Geheimhaltung bei Kawasaki: Alex Lowes verunsichert

Von Ivo Schützbach
Alex Lowes auf der neuen Kawasaki

Alex Lowes auf der neuen Kawasaki

«Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen darf», meinte Alex Lowes nach seiner Premiere auf der neuen Kawasaki ZX-10RR bei den Superbike-Tests in Jerez. Letztlich erzählte der Engländer doch einiges.

Am Mittwochmorgen um 10.07 Uhr zeigte das Kawasaki-Werksteam in der Boxengasse des Circuito de Jerez zum ersten Mal die 2021er-Version der ZX-10RR her. Ohne Erklärungen der Techniker – es gab lediglich die Möglichkeit, Fotos zu schießen und Videos zu drehen.

Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar: Offiziell wird das neue Motorrad erst am kommenden Montag präsentiert, das Rennteam wollte der Marketingabteilung nicht vorgreifen.

Nach dem ersten Testtag mit der neuen Maschine, ist eine Frage vorherrschend: Wie gut ist sie?

Die Rundenzeiten lassen viel erwarten. Jonathan Rea blieb mit 1:38,324 min um winzige 0,077 sec über seinem eigenen Pole-Rekord aus dem Juni 2019. Und ganz nebenbei fuhr der Nordire mit dem weichen Qualifyer-Reifen um 0,015 sec schneller als Stefan Bradl auf der MotoGP-Honda.

Teamkollege Alex Lowes konnte das Potenzial des Qualifyers nicht so gut nützen, war in 1:38,887 min aber ebenfalls schnell unterwegs und belegte nach zwei Testtagen hinter Rea und Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) den dritten Platz.

«Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen darf», meinte Lowes beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Wir hatten eine Liste mit Dingen, die wir gerne verbessert hätten. Einige der Teile der 2021-Maschine helfen mir in Bereichen, in denen ich strauchelte, das freut mich natürlich.»

Lowes’ Crew-Chief Marcel Duinker erklärte, dass die neue ZX-10RR in jedem Bereich verbessert wurde, auch wenn sie sich optisch bis auf die Verkleidung nur wenig vom bisherigen Modell unterscheidet.

«Das Motorrad hat sich nicht groß verändert, aber was sie verändert haben, macht den Unterschied aus», suchte Lowes nach einer politisch verträglichen Antwort. «Marcel versteht die Kawasaki technisch hervorragend. Wenn etwas Neues kommt, dann versteht er das und weiß, wie er die Teile zusammenzufügen hat. Davon profitiere ich als Fahrer natürlich. Das Motorrad fühlt sich beim Fahren anders an, es ist aber kein komplett neues Modell.»

Abgesehen von der Aerodynamik, sei der leistungsstärkere Motor der größte Unterschied, heißt es bei Kawasaki.

«Ich fühle, dass ich mit dem Charakter des neuen Motors in der Bremszone und beim Einlenken besser bin», schilderte Lowes. «Diese Verbesserungen kann ich direkt auf den Motor zurückführen, weil wir sonst nichts geändert haben. Wir haben uns Stück für Stück durch die Neuerungen gearbeitet. Jerez ist aber nicht die richtige Strecke, um über Speed zu reden, da habe ich keinen massiven Vorteil gespürt. Diesbezüglich werden wir nach dem Test in Aragon nächste Woche mehr wissen, dort gibt es eine lange Gerade. Um mehr Leistung zu fühlen, brauchst du einige zusätzliche PS. Ich kann dir nicht sagen, ob wir jetzt 5 oder 10 PS mehr haben, weil ich es nicht fühle. Letztes Jahr waren die Honda und Ducati auf den Geraden extrem schnell. Wo genau wir stehen, werden wir erst wissen, wenn wir gegen sie fahren.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 18. November:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:38,324 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:38,855
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:38,887
4. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,172
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:39,852
6. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:39,878
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,195
8. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,232
9. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:40,670
10. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:40,893
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:43,187

Zeiten Superbike-Test Jerez, 17. November:

1. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,571 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,955
3. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,116
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:40,294
6. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,342
7. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,579
8. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,852
9. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:41,916
10. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:41,946
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:44,808

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