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Keine Revolution: Johnny Rea verteidigt neue Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Die neue Kawasaki ZX-10RR

Die neue Kawasaki ZX-10RR

Ducati und Honda haben in den letzten zwei Jahren ein Extrem-Superbike gebracht, aber die Weltmeisterschaft hat zum sechsten Mal in Folge Kawasaki gewonnen. Jonathan Rea verrät das Erfolgsrezept.

Ducati brachte 2019 mit der Panigale V4R als erster Hersteller ein Serien-Superbike mit deutlich über 200 PS, Winglets und jeder Menge MotoGP-DNA. 2020 zog Honda mit der CBR1000RR-R Fireblade nach und für 2021 kommt die BMW M1000RR. Sie alle gehen in die gleiche Richtung und werden gerne als Extrem-Superbikes bezeichnet.

Yamaha hat mit der 2020 eingeführten aktuellen R1 am bisherigen Konzept festgehalten, so tut es auch Kawasaki mit der nächstjährigen ZX-10RR. Deren Rennversion wurde vergangenen Mittwoch auf dem Circuito de Jerez erstmals hergezeigt und vor den Augen der Konkurrenz getestet.

Weltmeister Jonathan Rea sorgte für die Bestzeit und verfehlte seinen eigenen Pole-Rekord aus dem Jahr 2019 (1:38,247 min) nur um winzige 0,077 sec.

Für Vizeweltmeister Scott Redding (Ducati) stellt es keine Überraschung dar, dass sich Kawasaki mit der neuen Maschine kaum vom bisherigen Erfolgsrezept entfernt hat. «Es wäre dumm, etwas völlig anderes zu bringen», hielt der Engländer fest. «Sie wissen genau, was funktioniert und wie sie WM-Titel gewinnen können. Sie werden sich nicht weit von dem Punkt entfernen, wo sie waren. Vielleicht etwas mehr Speed, ein bisschen hier und dort, aber nichts Drastisches. Sie haben es nicht nötig, einen großen Schritt zu machen.»

Seit 2013 hat Kawasaki sieben der letzten acht Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen, nur 2014 funkte Aprilia mit Sylvain Guintoli dazwischen.

«Mein bestes Jahr mit meinem vorherigen Team hatte ich in der letzten Saison mit ihnen», erinnerte sich Jonathan Rea an den dritten WM-Rang mit Honda 2014. «Damals hatte ich ein altes Motorrad. Ducati hatte eine der stärksten Saisons im letzten Jahr mit der V2. Die 2020-Kawasaki geht letztlich auf 2016 zurück – Kontinuität hilft dir immer. Wenn du mit etwas Neuem bei null beginnst, dann kannst du leicht verlorengehen. Mit den heutigen Superbike-Regeln ist es so, dass du während einer Saison kaum noch etwas ändern kannst. Wenn du mit einer schlechten Basis in die Saison startest oder dich für das falsche Motorenkonzept entschieden hast, dann wird es extrem schwierig.»

Der größte Unterschied von der 2021-Kawasaki zur diesjährigen stellt der traditionelle Vierzylinder-Reihenmotor dar. Er hat mehr PS sowie eine andere Leistungs- und Drehmomentkurve. Dadurch hat sich natürlich der Motorcharakter verändert. «Nach dem ersten Tag war ich irritiert», gab der Rekordweltmeister zu. «Es fühlt sich seltsam an, es gibt Vor- und Nachteile. Bislang fühlt es sich für mich nicht so an, als wäre das mein Motorrad. Es ist aber nicht schlecht. Es ist nicht so, dass wir ein Wunder brauchen, es fühlt sich okay an – aber wir haben Arbeit vor uns.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 18. November:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:38,324 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:38,855
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:38,887
4. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,172
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:39,852
6. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:39,878
7. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,195
8. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,232
9. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:40,670
10. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:40,893
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:43,187

Zeiten Superbike-Test Jerez, 17. November:

1. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:39,571 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,955
3. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,116
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:40,294
6. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:40,342
7. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,579
8. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:40,852
9. Isaac Vinales (E), Kawasaki, 1:41,916
10. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:41,946
11. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:44,808

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