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Leon Haslam: Unerwartete Reaktionen der Honda

Von Ivo Schützbach
Honda-Werksfahrer Leon Haslam

Honda-Werksfahrer Leon Haslam

Honda brachte für die Superbike-WM 2020 die neue CBR1000RR-R, doch wegen der Covid-19-Seuche konnte die Entwicklung nicht wie geplant vorangetrieben werden. Werksfahrer Leon Haslam lobt die Basis.

Erstmals seit 2002 nahm die Honda Racing Corporation die Superbike-WM in diesem Jahr wieder ernst. Nach der halbherzigen werksseitigen Rückkehr 2019, als man das Team von Midori Moriwaki vorschickte, sahen wir dieses Jahr wieder ein echtes Werksteam. Und die neue Fireblade, eine reinrassige Rennmaschine mit viel MotoGP-DNA und erstmals drei R.

Als die Weltmeisterschaft Ende Februar in Australien begann und dort nichts von Corona zu spüren war, fegte das SARS-CoV-2-Virus bereits über Asien und Europa und der Tross kehrte aus Down Under in eine veränderte Welt zurück.

Der gesamte Kalender wurde über den Haufen geschmissen, Tests abgesagt, es gab eine über fünfmonatige Coronapause.

Honda musste seine aufwändigen Entwicklungspläne anpassen, Testfahrer Dominique Aegerter kam nicht einmal zum Einsatz. Stattdessen wurde die Triple-R von den Werksfahrern Alvaro Bautista und Leon Haslam während der Rennwochenenden Stück für Stück nach vorne gebracht. Im vierten Event in Aragon sorgte der Spanier als Dritter im zweiten Hauptrennen für den ersten und bislang einzigen Podestplatz.

Es hätten mehr Podiumsplätze werden können, in Barcelona war sogar der Sieg in Griffweite. Doch Bautista musste mit der noch nicht perfekten Honda ständig am Limit fahren und stürzte mehrfach in aussichtsreicher Position liegend.

Letztlich beendeten Bautista und Haslam die Weltmeisterschaft mit identischen 113 Punkten auf den Rängen 9 und 10.

«Wir werden schon bald ein siegfähiges Motorrad haben», unterstrich Haslam im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Man konnte dieses Jahr sehen, welche Fortschritte wir in den wenigen Rennen erzielt haben. Alvaro hat es bereits aufs Podest geschafft, wir sind nahe dran. Gegen Kawasaki, Ducati und Yamaha gelingen uns nach und nach die Schritte, die notwendig sind. Wenn wir das Vorhandene maximieren, dann können wir die meisten Wochenenden um Podestplätze kämpfen.»

«Es ist nicht immer einfach zu verstehen, wie ich das Motorrad zu fahren habe, um das gesamte Potenzial zu nützen», ergänzte der Engländer. «Gelingt uns das, sind wir in den Top-5. Allgemein gesprochen können wir nicht so hart pushen, wie wir das gerne würden. Ich gebe dir ein Beispiel: Manchmal reagiert das Bike auf der Bremse genauso, wie ich das erwarte. Beim nächsten Mal wieder nicht und ich verpasse deswegen die Ideallinie in der Kurve. Das hängt vor allem mit der Arbeitsweise der Elektronik zusammen. Wenn wir diese anpassen, müssen wir mit dem Chassis nachlegen. So geht es immer weiter.»

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