Ärger in Nordirland: Rea bei Sportlerwahl übergangen
Jonathan Rea wird zwar nicht Sportler des Jahres 2020 in UK, ist aber der beste Superbike-Pilot aller Zeiten
Die Wahl des Sportler des Jahres ist eines der Highlight der BBC. Die zur Wahl stehenden Sportler und Sportlerinnen kommen aus allen Disziplinen und aus allen Teilen des Landes. Mit den Nominierungen der 2020er Athleten offenbaren sich aber wieder die Gräben zwischen England und Nordirland.
Dass Superbike-Rekordweltmeister Jonathan Rea nicht zur Wahl steht, schlägt auch BBC-intern hohe Wellen.
«Die BBC will nicht, dass jemand wie Jonathan Rea die Wahl zum Sportler des Jahres gewinnt», ätzte Stephen Watson, Moderator von BBC Sport Nordirland. «Zum einen, weil er nicht aus einem Mainstream-Sport stammt. Zum anderen, weil er keiner der bekanntesten Sportler in UK ist. Das ist meine Meinung.»
Watson kritisierte zudem, dass in der Jury seit zwei Jahren kein Vertreter aus Nordirland vorhanden ist.
Auch Politiker wie Arlene Foster, die ‹First Minister of Northern Ireland›, machen öffentlich ihren Ärger über die Übergehung des 33-Jährigen Luft.
Dazu muss man wissen: Motorradsportler sind bei dieser Wahl generell unterrepräsentiert. Einziger Motorsportler unter den sechs Nominierten ist Formel-1-Star Lewis Hamilton, der allerdings ein Abonnement auf die Nominierung zu haben scheint.
Rea stand 2017 nach seinem dritten Superbike-Titel zur Wahl und verpasste den Sieg als Zweiter um 3000 Stimmen. Gewonnen hatte seinerzeit der aus Somalia stammende Leichtathlet Mo Farah.