Was Max Biaggi über Rea, Rinaldi und Locatelli sagt
Max Biaggi betreibt das Husqvarna-Team in der Moto3-WM
Max Biaggi stand in seiner Karriere 71 Mal auf einem Superbike-WM-Podium, er gewann 21 Rennen und wurde zweimal mit Aprilia Weltmeister. Zuvor erreichte er 111 Podestplätze im GP-Zirkus, inklusive vier 250er WM-Titel. Der Italiener kennt die Höhen und Tiefen des Sports. In einem Interview auf WorldSBK.com sprach er über die diesjährige Superbike-WM-Saison.
Jonathan Rea startet seit 2015 für das Kawasaki-Werksteam und ist seitdem ungeschlagen. Der 34-Jährige wird 2021 versuchen, seinen siebten WM-Titel zu gewinnen. Biaggi weiß um die Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. «Ich bin mir sicher, dass es für Jonathan sehr schwer sein wird, die Motivation hochzuhalten, denn wenn sich alle anderen verbessern, ist es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, sein Territorium zu verteidigen», erklärte der Römer.
«Die Rivalität zwischen ihm und Scott Redding wird in diesem Jahr deutlich intensiver, denn Scott bestreitet seine zweite Saison, er wird deutlich mehr Erfahrung mitbringen und die Kämpfe werden gut», betonte Biaggi und fügte hinzu: «Honda und Yamaha verbessern sich auch sehr stark, deshalb wird es aus Sicht der Fahrer ein sehr herausforderndes Jahr, ebenso aus der Perspektive der Hersteller.»
Michael Ruben Rinaldi zählte in der letzten Saison zu den Überraschungen im Feld der Superbike-WM. Mit einigen Podestplätzen und einem Sieg in Aragon schaffte der Italiener den Sprung ins Aruba-Ducati-Team. Biaggi befürchtet aber, dass ihm der Druck des Werksteams nicht zu Gute kommt. «Nachdem, was Michael Ruben Rinaldi 2020 gezeigt hat, glaube ich, dass er sehr großes Potenzial hat. Er hatte aber bereits ein gutes Motorrad und manchmal glaubt man, dass alles automatisch besser laufen wird, doch das ist nicht immer so einfach», ist der 49-Jährige überzeugt. «Du hast eine Menge Druck, immer wenn du auf der Strecke bist, weil du gute Ergebnisse holen musst. Die Superbike-WM ist so spannend, da besiegt oftmals die Erfahrung das Talent.»
«Eine der Überraschungen in dieser Saison wird sicherlich Andrea Locatelli», fügte Biaggi abschließend hinzu: «Er wird seine erste Saison bestreiten und hat in der Supersport-Klasse bereits gezeigt, wozu er im Stande ist. Wird er ein Rennen gewinnen? Vielleicht hat er eine Chance von 20 Prozent, was sicherlich nicht so schlecht für einen Rookie sein dürfte.» Locatelli wurde nach seinem WM-Titel in der Supersport-Klasse von Yamaha gleich ins Werksteam, neben Toprak Razgatlioglu, berufen.