Neue ZX-10RR: Gute und missliche News für Kundenteams
Die Front der neuen Kawasaki ZX-10RR
Seit 2014 gibt es in der Superbike-WM Kostendeckel für Bauteile wie Bremsen, Federbein, Gabel, Schwinge oder Elektronik. Mit der damaligen Regeländerung ging einher, dass die Werksteams den Kundenteams Tuningteile zugänglich machen müssen.
Inzwischen gibt es kaum noch Unterschiede zwischen den Werks-, Satelliten- und Kundenteams, wenn wir vom Material reden. «Das Personal und die Fahrer sorgen für die Abstufung», sind sich die meisten Teamchefs einig.
Ducati und BMW bereiten die Motorräder gemeinsam mit ihren Werksteams vor und stellen diese dann den Satelliten-Teams. Kundenteams von Yamaha, Honda und Kawasaki bereiten ihre Bikes selbst vor, bekommen aber einige Unterstützung. Teilweise sogar in Form von (kostenpflichtigem) Personal, etwa einem Elektroniker für die Rennwochenenden.
Kawasaki hat dieses Jahr neben dem Werksteam von Provec drei Kundenteams: Puccetti, Pedercini und Orelac.
Pedercini und Orelac beziehen ihre Motoren wie das Werksteam vom französischen Tuner Akira, Puccetti bereitet die Aggregate selbst vor.
Die guten News: Das Material der vier Kawasaki-Teams wird 2021 so gut wie identisch sein. Doch um den Kunden das beste Material stellen zu können, wartet Kawasaki längst möglich mit der Lieferung von Spezialteilen.
Die Werksfahrer Jonathan Rea und Alex Lowes haben die neue ZX-10RR, erstmals mit Flügeln an der Frontverkleidung versehen, bereits seit Mitte November im Einsatz. Die Kundenteams haben bis heute kein rennfertiges Motorrad, obwohl das Serienmodell seit Ende Januar in ihrer Werkstatt steht.
Kawasaki hat die letzten Monate einiges mit den Motoren und der Verkleidung sowie dem Höcker experimentiert, all diese Erkenntnisse kommen auch den Kundenteams zugute. Aber weil einige Teilehersteller verspätet liefern, werden die Kundenteams vor Mitte April keine Kit-Parts bekommen. «Die Saison beginnt erst Ende Mai, wir haben noch genügend Zeit», bemerkte ein Kawasaki-Teamchef.
Aus diesem Grund fehlt der Belgier Loris Cresson bei den Testfahrten in Barcelona am Mittwoch und Donnerstag. Er hat bereits vier seiner zehn erlaubten Testtage mit dem alten Bike absolviert und will die restlichen sechs für das neue aufsparen.
Auch Lucas Mahias aus dem Puccetti-Team ist deswegen auf dem Catalunya-Circuit nicht dabei.
Samuele Cavalieri (Pedercini) sowie Isaac Vinales (Orelac) werden diese Woche mit der 2020-Version der ZX-10RR ausrücken.
Teilnehmer SBK-Tests Barcelona 31. März/1. April:
Jonathan Rea, Kawasaki
Alex Lowes, Kawasaki
Isaac Viñales, Kawasaki
Samuele Cavalieri, Kawasaki
Toprak Razgatlioglu, Yamaha
Andrea Locatelli, Yamaha
Garret Gerloff, Yamaha
Kohta Nozane, Yamaha
Christophe Ponsson, Yamaha
Jonas Folger, BMW
Tom Sykes, BMW
Michael van der Mark, BMW
Tito Rabat, Ducati
Scott Redding, Ducati
Michael Rinaldi, Ducati
Chaz Davies, Ducati
Axel Bassani, Ducati
Leandro Mercado, Honda
Alvaro Bautista, Honda
Leon Haslam, Honda