BMW-Rookie Jonas Folger: «Man merkt den Unterschied»
Weil pro Fahrer nur zehn Testtage erlaubt sind, überlegen sich alle sehr genau, unter welchen Bedingungen sie ausrücken. Das Bonovo-Team von Michael Galinski hat entschieden, Jonas Folger diese Woche in Aragon am Montag und Dienstag jeweils nur nachmittags von 14 bis 18 Uhr und am Mittwoch den ganzen Tag mit der BMW M1000RR testen zu lassen. Zur Wochenmitte soll es wärmer werden, am Montagmorgen hatte es nahe Alcaniz nur 5 Grad Celsius.
Drei Testtage in Jerez und zwei in Barcelona hat Folger bereits hinter sich, mit den zwei halben und dem ganzen im MotorLand sind es sieben. Damit bleiben dem 27-Jährigen bis zum Saisonende noch drei.
Bevor es am Montag auf die Strecke ging, war das große BMW-Foto-Shooting angesagt. Denn zum ersten Mal sind nicht nur das Werksteam mit Tom Sykes und Michael van der Mark sowie Folger dabei, sondern auch das zweite Satelliten-Team RC Squadra Corse mit Eugene Laverty. Alle drei Teams treten 2021 mit sehr ähnlichem Design auf: Die Basis bildet Weiß, hinzu kommen Blau, Violett und Rot, die Farben von M-Sport.
«Ich bin um die 50 Runden gefahren, am ersten Tag haben wir den Fokus auf den Rahmen gelegt», erzählte Folger SPEEDWEEK.com. «Ich musste mich auch erst etwas einrollen, weil der Motor revidiert wurde und auch das Getriebe neu ist. Die ganzen Elektronikgeschichten werden für Dienstag und Mittwoch vorbereitet.»
Erstmals durfte Jonas mit dem steiferen Chassis fahren, das Sykes und van der Mark bereits in Barcelona am 31. März und 1. April im Einsatz hatten. «Man merkt den Unterschied», hielt Folger fest. «Ob es gut oder schlechter ist, kann ich noch nicht sagen. Für die Versteifung ist hauptsächlich eine Strebe verantwortlich, die sich schnell lösen oder anbringen lässt. Am Dienstag werde ich Vergleichstests fahren. Danach weiß ich hoffentlich, ob die Richtung passt oder nicht. Jetzt ging es erst mal darum, das Motorrad auf diesen Rahmen abzustimmen und auf eine einigermaßen Rundenzeit zu kommen.»
Folger fuhr in seiner besten Runde mit 1:51,071 min bis auf wenige Tausendstelsekunden gleich schnell wie Sykes und Laverty, alle drei waren dabei mit dem Standard-Rennreifen SC0 von Pirelli unterwegs. Chaz Davies, der 1,1 sec schneller fuhr, tat dies mit einem Qualifyer. Mit dem SCX, einem weichen Rennreifen für das Sprintrace, kam der Waliser zuvor auf 1:50,3 min.
Zeiten Superbike-Test Aragon, 3. Mai 2021:
1. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:49,913 min
2. Tom Sykes (GB), BMW, 1:51,007
3. Jonas Folger (D), BMW, 1:51,071
4. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:51,092
5. Michael van der Mark (NL), BMW, 1:51,339