Beschlossene Sache: GMT94 will Superbike-WM fahren
Jules Cluzel soll 2022 Superbike fahren
Seit 1989 gibt es das Team GMT94, zuerst machte es sich einen sehr guten Namen in den Endurance-WM. Die Truppe um Christophe Guyot war von 2003 bis 2018 das Yamaha-Werksteam, gewann dreimal den Titel und holte 38 Podestplätze sowie 17 Siege bei so prestigeträchtigen Rennen wie den 24 Stunden von Le Mans.
2018 startete GMT94 neben der Endurance- auch in der Supersport-WM und setzte den Franzosen Corentin Perolari ein. Seit 2019 konzentrieren sich die Franzosen ausschließlich auf die SSP-Klasse und verpflichteten den 20-fachen Rennsieger Jules Cluzel, der die Weltmeisterschaft seit 2012 bereits sechsmal in den Top-3 abschloss – ohne sie zu gewinnen.
Nach dem WM-Beginn in Aragon mit seinen Wetterkapriolen liegen Cluzel und sein Teamkollege Federico Caricasulo nur auf den WM-Rängen 6 und 11, zählen aber zweifelsohne zu den Titelfavoriten.
Teamchef Guyot schmiedet bereits Pläne für die Zukunft und hat bei Promoter Dorna einen Platz für die Superbike-WM 2022 beantragt. «Das ist mein Traum», unterstrich der 58-Jährige bei seinem Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager von Estoril. «Ich habe sehr gute Beziehungen zu Yamaha, mein Ziel ist, dieses Projekt mit ihnen zusammen zu machen. Ich kann mir vieles vorstellen, Priorität hat für mich momentan aber Yamaha. Rennchef Eric de Seynes kennt meine Ziele von Anfang an, Andrea Dosoli ebenfalls. Fest steht, ich muss kommendes Jahr in die Superbike-WM einsteigen. Ich sage bewusst ich muss und nicht ich werde, weil ich erst die Bestätigung der Dorna brauche.»
Diese ist nur Formsache: Die spanische Agentur hat sich in der Vergangenheit stets stark gemacht für erfolgreiche Teams aus der Supersport-WM, zuletzt stieg 2019 GRT Yamaha in die Superbike-Klasse auf, davor Go Eleven und Puccetti.
«Meine Idealvorstellung für nächstes Jahr ist, mit einem Motorrad in der Superbike- und der Supersport-WM anzutreten», ergänzte Guyot. «Das werde ich zusammen mit Yamaha entscheiden. Ich hätte gerne Jules Cluzel auf dem Superbike, er ist ein unglaubliches Talent. Das größte Talent, das ich seit Anthony Gobert gesehen habe. Sein größtes Problem bislang war, dass er mit Stress nicht gut zurechtkam. Ich machte während des Winters aber eine Veränderung bei ihm aus. Er hat begriffen, dass er mit GMT94 dieses Jahr eine Riesenchance hat, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Entsprechend groß ist sein Selbstvertrauen. Selbst als er in Aragon von Pole-Position auf den letzten Startplatz versetzt wurde, weil mein Mechaniker beim Prüfen des Luftdrucks einen Fehler machte, war er fest davon überzeugt, dass er das Rennen gewinnen würde. Hätte er die Reifen bei seiner Aufholjagd nicht zerstört, wäre er der Sieger gewesen.»
Cluzel fuhr erst eine Saison Superbike-WM, 2013 für Crescent Suzuki. Damals überraschte er mit Platz 2 in Silverstone hinter Loris Baz (Kawasaki) und fuhr in 27 Rennen 17 Mal in die Top-10, was Platz 10 in der Gesamtwertung ergab.