Sorge um Francis Batta: Alstare-Chef fehlt in England
Francis Batta, so wie wir ihn kennen
Nach der erfolgreichen Zeit mit Suzuki bis Ende 2011 hatte Alstare-Teamchef Francis Batta schwer zu kämpfen, anschließende Versuche einer Zusammenarbeit mit Ducati und Bimota waren nur von kurzer Dauer. Nach der Saison 2014 zog sich die Truppe aus Belgien aus der Superbike-WM zurück, nach sechs Jahren Abstinenz ist Alstare 2021 wieder mit von der Partie.
Alstare spannte mit dem französischen Team GIL Motor Sport zusammen, hinter dem der Vater von Superbike-Pilot Chris Ponsson steht, Jean-Christophe. Batta ist Teamchef und trägt die Verantwortung für das Sportmanagement, die Technik, Kommunikation und die Beziehungen zu Promoter Dorna. Wie sehr involviert der clevere Belgier ist, zeigt die Umbenennung des Teams von «GIL Motor Sport Yamaha» in «Alstare Yamaha».
In Donington Park an diesem Wochenende fehlt Batta. Im Herbst 2020 hatte er eine Herz-Operation und bekam zwei Bypässe. Im Februar unterzog er sich außerdem einer Knochentransplantation in der Schulter, die einige Genesungszeit nach sich zog.
Nach Misano Mitte Juni fühlte sich Batta sehr müde und begab sich zuhause erneut in ärztliche Behandlung. Sein Kardiologe teilte ihm mit, dass sich sein gesundheitlicher Zustand nicht mit seinen Aktivitäten vertrage, ein erneuter Krankenhausaufenthalt sei unausweichlich. Batta hat in den letzten Jahren so stark abgenommen, dass ihn selbst alte Weggefährten erst auf den zweiten Blick wiedererkennen.
Das Alstare-Team kam in den 1990er-Jahren ins SBK-Paddock, von 1995 bis 1997 arbeitete es mit Ducati in der Superbike-WM und Supersport-Klasse zusammen. 1998 gewann Alstare mit dem Italiener Fabrizio Pirovano und Suzuki die Supersport-Weltserie, den Vorläufer der heutigen Weltmeisterschaft.
Von 1999 bis 2011 kümmerten sie sich um den Superbike-Auftritt des japanischen Herstellers Suzuki. In diesen Jahren fuhren viele bekannte Namen für Alstare, unter ihnen Pierfrancesco Chili, Gregorio Lavilla, Troy Corser, Yukio Kagayama, Max Biaggi, Fonsi Nieto, Max Neukirchner, Leon Haslam und Michel Fabrizio.
Für die größten Erfolge sorgte Corser als Weltmeister 2005 und Haslam als Vize 2010. Insgesamt wurden 114 Podestplätze, 28 Siege und 17 Pole-Positions für Suzuki errungen.