Michael vd Mark (BMW): «Müssen die Power reduzieren»
2019 konnten die BMW-Piloten mit der damaligen S1000RR den Gegnern nicht einmal im Windschatten folgen, geschweige denn sie auf der Geraden überholen. Für 2021 kam die neue M1000RR, in welche die Erkenntnisse der vorangegangenen Jahre einfloss. Sie hat nicht nur deutlich mehr Leistung, sondern auch eine verbesserte Aerodynamik. Das führt dazu, dass sich BMW bei den Topspeedwerten nicht mehr verstecken braucht.
In Donington Park sorgten die Werksfahrer Tom Sykes und Michael van der Mark für das erfolgreichste BMW-Wochenende seit 2013: Beide Fahrer schafften es im Qualifying in die erste Startreihe, brausten in allen drei Rennen in die Top-5 und eroberten drei Podestplätze, wenn auch keinen Sieg.
«Unser Speed auf den Geraden ist nicht das Problem, wir haben genug Leistung», betonte van der Mark im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben so viel Power, dass wir sie deutlich reduzieren müssen. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal mit der S1000RR fuhr, hatte ich gleich den Eindruck, dass sie zu wenig Leistung hat. Die M1000RR hat diese Power – heute ist es aber bei jedem Motorrad so, dass du die viele Leistung nicht nützen kannst. Dann dreht das Hinterrad zu leicht durch, du musst bei der Power die richtige Balance finden. Würde man nicht in die Leistung eingreifen, käme man nicht vorwärts. In Aragon fanden wir die richtige Strategie mit der Traktionskontrolle. Das Hinterrad dreht ein bisschen durch, wenn das aber zu viel wird, reduziert die Elektronik die Power.»
Weil es BMW in den ersten drei Events dieser Saison nicht gelang einen Podestplatz zu erobern, hätten die Bayern bereits für Donington Park ein Motor-Upgrade bringen dürfen. Wann dieses tatsächlich erstmals zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. «Für mich ist das Wichtigste, dass wir auf der Bremse besser werden», unterstrich van der Mark.