Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

2,5 sec hinten: «So brauchst du gar nicht anfangen»

Von Ivo Schützbach
BMW-Rennchef Marc Bongers

BMW-Rennchef Marc Bongers

Um Geld zu sparen, dürfen die Stammfahrer in der Superbike-WM lediglich zehn Tage pro Saison testen, gleichzeitig sind aber Testteams erlaubt. BMW-Rennchef Marc Bongers sieht in ihnen einen überschaubaren Nutzen.

Um alle Hersteller in der Superbike-WM mittelfristig auf ein ähnliches Level zu bringen, haben Promoter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM verschiedene Stellschrauben im Reglement verankert. Es gibt eine definierte Maximaldrehzahl pro Hersteller, die in 250/min-Schritten nach oben oder unten korrigiert werden kann. Außerdem dürfen Hersteller, die es dauerhaft nicht aufs Podium schaffen, ihre Motoren aufrüsten, wohingegen die Entwicklung der besten Aggregate dann eingefroren wird.

Trotzdem tun sich Hersteller mit neuen Motorrädern schwer den Anschluss zu schaffen, wie wir besonders bei Honda mit der CBR1000RR-R sehen. Seit der Premiere im Februar 2020 wurde mit diesem Bike erst ein dritter Platz errungen.

Weil die Hersteller reglementsbedingt technisch nur wenig an den Motorrädern ändern dürfen, braucht es eine hervorragende Basis, um gegen Kawasaki und Yamaha bestehen zu können, die seit Jahren mit Evolutionsmodellen fahren. Nicht jedem gelingt ein Glücksgriff wie Ducati, die 2019 mit der damals neuen Panigale V4R und dem überragenden Alvaro Bautista die ersten elf Rennen gewannen!

BMW schaffte es mit der neuen M1000RR bereits im vierten Event in Donington Park aufs Podest, dieses Motorrad ist aber auch eine Evolution der S1000RR.

Die perfekte Balance für das Motorrad zu finden, sowie eine optimal funktionierende Arbeitsweise der Elektronik, stellt die Teams vor eine besondere Herausforderung. Das erfordert viel Streckenzeit, doch genau diese haben sie nicht. Denn jeder Stammfahrer in der Superbike-WM darf nur maximal zehn Tage pro Saison testen.

Die Hersteller weichen also auf Testfahrer aus, die widersinnigerweise erlaubt sind. Denn der Gedanke hinter dem Testlimit war, die Kosten im Rahmen zu halten.

«Klar können wir mit anderen Fahrern testen, wir haben ja nach wie vor einen Markus Reiterberger, der uns zur Verfügung steht und das Fahrzeug gut kennt», sagte BMW Motorsport Direktor Marc Bongers gegenüber SPEEDWEEK.com. «Allerdings ist es für Themen auf diesem Niveau immer am besten, wenn man das mit den eigenen Fahrern macht. Die Konkurrenz hat in der Superbike-WM extrem angezogen, auch die Anzahl der Bikes: Mittlerweile stehen 16 Werksbikes auf dem Grid. Die Abstände sind so gering und die Anforderungen der Fahrer so spezifisch, dass man sich sehr gut überlegen muss, was man mit einem Testteam testen kann und was nicht. Wir haben ein kleines Testteam, das wir zusammen mit der Endurance-Truppe betreiben – das ist nicht das Thema. Die Frage ist eher, ob Fahrer, die nicht ganz auf dem Niveau sind, das herausfahren können, was die Superbike-WM-Piloten brauchen. Bei den Tests in Navarra war Canepa als Yamaha-Testfahrer 2,5 sec langsamer. So brauchst du gar nicht anfangen, weil du gar nicht in die Problematik hineinkommst. Für so einen Testfahrer kann es sogar sein, dass neue Teile neutral sind. Das spitzt sich alles so zu, dass es sich in der letzten Sekunde bewegt.»

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