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Andrew Pitt: «Bei Locatelli ist der Knoten geplatzt»

Von Kay Hettich
Das Yamaha-Team feierte den dritten Platz von Andrea Locatelli in Assen wie einen Sieg

Das Yamaha-Team feierte den dritten Platz von Andrea Locatelli in Assen wie einen Sieg

Der frühere Top-Pilot Andrew Pitt steht Superbike-Rookie Andrea Locatelli als Cheftechniker im Yamaha-Werksteam zur Seite. Als der Italiener in Assen seinen ersten Podestplatz erreichte, war der Australier sprachlos.

Nach seiner aktiven Karriere blieb Andrew Pitt in verschiedenen Funktionen und Teams im Paddock der Superbike-WM. In diesem Jahr ist er Cheftechniker von Andrea Locatelli, der nach seinem überragenden Supersport-Gewinn direkt ins Yamaha-Werksteam aufstieg.

Pitt äußerte sich bereits mehrfach lobend über die ruhige und analytische Arbeitsweise des 24-Jährigen, die ihm aber manchmal zu weit ins Detail geht. So muss der Australier seinen Schützling mitunter bremsen. Und das offenbar erfolgreich, denn die Ergebnisse von Locatelli wurden stetig besser, bis er beim Meeting in Assen im zweiten Lauf sein erstes Podium erreichte.

Als einziger Yamaha-Fahrer brachte Locatelli in den Hauptrennen den SCX-Hinterreifen, der von Pirelli eigentlich für das halb so lange Sprintrennen entwickelt wurde, über die Distanz.

«Eine Sache bei Locatelli ist, ihn ruhig zu halten und nicht zu sehr ins Detail gehen zu lassen», verriet Pitt gegenüber WorldSBK. «Wir haben gesehen, dass die Strecke zu seinem fließenden Stil passt. Am Freitag haben wir den Plan bewusst sehr überschaubar gehalten und versucht, den besten Reifen für das Rennen zu identifizieren. In Assen gibt es immer einen hohen Reifenverschleiß. Ich denke, er nutzt den Reifen besser als jeder andere im Rennen. Das hat ihm sehr geholfen.»

Besonders beeindruckt war die Performance von Locatelli im zweiten Lauf. Als Vierter in der zweiten Startreihe führte der Yamaha-Pilot das Rennen die ersten zehn Runden an, als wäre es das normalste der Welt. Zeitweise baute er dabei seinen Vorsprung auf Weltmeister Jonathan Rea sogar aus, am Ende fiel er hinter den Kawasaki-Piloten und Scott Redding (Ducati) auf Platz 3 zurück.

«Um ganz ehrlich zu sein, dachte ich, wir hätten vielleicht eine Top-6-Platzierung erreichen können», gab Pitt zu. «Der Schritt, den er heute gemacht hat, hat mich umgehauen! Ich denke, jetzt ist bei ihm der Knoten aufgegangen und wir werden zukünftig einen anderen Typen sehen. Was er in den ersten zehn Runden gemacht hat, war unglaublich. Ich glaube wir haben angefangen, das Beste von Loca zu sehen.»

Ergebnis Superbike-WM, Assen, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki 33:27,685 min
2. Scott Redding Ducati + 1,605 sec
3. Andrea Locatelli Yamaha + 3,431
4. Chaz Davies Ducati + 8,695
5. Alvaro Bautista Honda + 9,584
6. Michael vd Mark BMW + 12,691
7. Alex Lowes Kawasaki + 12,992
8. Michael Rinaldi Ducati + 13,752
9. Axel Bassani Ducati + 19,087
10. Leon Haslam Honda + 19,629
11. Tito Rabat Ducati + 20,974
12. Kohta Nozane Yamaha + 34,615
13. Leandro Mercado Honda + 35,640
14. Isaac Vinales Kawasaki + 38,917
15. Tom Sykes BMW + 47,840
16. Andrea Mantovani Kawasaki + 56,387
17. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
Out Garrett Gerloff Yamaha > 1 min
Out Toprak Razgatlioglu Yamaha > 1 min

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Assen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 243
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 206
3. Scott Redding Ducati 162
4. Alex Lowes Kawasaki 127
5. Michael Rinaldi Ducati 111
6. Garrett Gerloff Yamaha 105
7. Michael vd Mark BMW 104
8. Tom Sykes BMW 102
9. Chaz Davies Ducati 85
10. Andrea Locatelli Yamaha 84
11. Alvaro Bautista Honda 68
12. Axel Bassani Ducati 60
13. Leon Haslam Honda 55
14. Lucas Mahias Kawasaki 36
15. Tito Rabat Ducati 23
16. Kohta Nozane Yamaha 21
17. Isaac Vinales Kawasaki 15
18. Eugene Laverty BMW 14
19. Jonas Folger BMW 8
20. Leandro Mercado Honda 7
21. Loris Cresson Kawasaki 3
22. Luke Mossey Kawasaki 2
23. Andrea Mantovani Kawasaki 2
24. Christophe Ponsson Yamaha 1

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