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Alvaro Bautista ernüchtert: SBK hat wenig zu melden

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista

Alvaro Bautista

Honda-Werksfahrer Alvaro Bautista beendete den Trainings-Freitag der Superbike-WM in Most als Gesamtachter. Angesichts des Streckenzustands rückten die Ergebnisse für die Fahrer in den Hintergrund.

Neun von 23 Piloten verzichteten im FP2 aufs Fahren, als es zu regnen begann: Sie waren sich einig, dass das Risiko im Autodrom Most dann viel zu hoch ist. «Die Auslaufzonen sind an vielen Stellen zu klein», verdeutlichte der 16-fache Laufsieger Alvaro Bautista beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Die Geschwindigkeiten sind hoch, die meisten Kurven sind schnell. Es ist schon im Trockenen gefährlich, im Training am Freitagmorgen rutschten einige Fahrer bis zu den Airfences. Im Nassen rutschst du vier oder fünfmal weiter.»

Sollte es in den Rennen am Samstag oder Sonntag regnen: Ist es vorstellbar, dass die Fahrer streiken? «Für mich verhält es sich gleich wie in Imola vor zwei Jahren, damals wurde das Rennen abgesagt», hielt Bautista fest. «Hier hat es aber nichts mit dem Asphaltgrip zu tun, sondern ausschließlich mit den Auslaufzonen. Das Layout der Strecke macht viel Spaß, aber es braucht viel größere Auslaufzonen.»

Was in Most angesichts der Lage sehr schwierig zu verwirklichen und an einigen Stellen unmöglich ist. Für dieses Wochenende lässt sich ohnehin nichts mehr ändern.

Bautista gehört wie Tom Sykes, Jonathan Rea, Chaz Davies und Randy Krummenacher zur Safety Commission, die regelmäßig auf Missstände aufmerksam macht.

«Theoretisch versuchen sie zu modifizieren, was wir beanstanden», erklärte Bautista. «Ich weiß aber nicht, wie sehr die Dorna bei den Rennstreckenverantwortlichen Druck macht, das auch umzusetzen. Wir reden oft über sicherheitsrelevante Themen. Manchmal werden sie umgesetzt, manchmal nicht. Ich ging auch in MotoGP regelmäßig zu den Sitzungen der Safety Commission. MotoGP hat mehr Power, um die Rennstreckenbetreiber zu Änderungen zu bewegen. SBK hat weniger Durchsetzungsvermögen. Deshalb ist es auf Strecken, wo MotoGP und Superbike fahren, einfacher. Denn wir fragen mehr oder weniger nach denselben Dingen. Aber in Most, Navarra, Imola oder Argentinien, da sagt man uns, dass das die Strecke ist. Dann sagen wir, was geändert werden muss und hören, dass die Rennstreckenbetreiber kein Geld haben. Also müssen wir letztlich unter diesen Voraussetzungen fahren.»

«Das Level der Superbike-WM ist höher, wir sollten nicht auf Strecken mit so niedriger Sicherheit wie in Most fahren», betonte Bautista. «Auch Navarra ist gefährlich. Der Unterschied zwischen MotoGP und Superbike sind zwei Sekunden, 1,5 davon machen die Geraden aus. Der Kurvenspeed ist sehr ähnlich – und stürzen tut man in den Kurven. Wir stürzen also gleich wie MotoGP-Fahrer. Für mich hat es den Anschein, also würde diese Meisterschaft alle Bedingungen akzeptieren. Ich weiß, dass das für die Dorna schwierig ist. Sie müssen ihre Meisterschaft am Leben halten, gleichzeitig sollten wir aber auf sicheren Strecken fahren. Sie versuchen ihr Bestes, einige Rennstreckenbetreiber halten sich aber nicht an die Vorgaben der Dorna.»

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