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Honda-Hoffnungen verflogen: Die nächste Enttäuschung

Von Ivo Schützbach
Nach den Tests auf dem Circuit de Catalunya Mitte August war Honda überzeugt, dass ein deutlicher Schritt nach vorne gelungen ist. Das bisherige SBK-Wochenende zeigt das Gegenteil – Alvaro Bautista erklärt warum.

Humpelnd kommt mir Alvaro Bautista entgegen, als wir uns im Fahrerlager des Catalunya-Circuits hinter dem Honda-Auflieger zum Vier-Augen-Gespräch treffen. Doch die Schmerzen rühren nicht von seinem Highspeed-Crash im FP2. «Die kommen von meinem Abflug im Jerez-Test», erzählte der Vizeweltmeister von 2019. «Ich habe mich am linken Fuß verletzt, als ich ihn mir hart anschlug. Ein technischer Defekt war schuld am Sturz und ich hatte fast 200 km/h drauf. Der Sturz war viel schlimmer als der im FP2, da hatte ich Glück.»

Vor dem Wochenende war das Honda-Werksteam zuversichtlich, dass in Montmelo nahe Barcelona endlich ein Schritt nach vorne gelingt. Doch im trockenen Qualifying landeten Leon Haslam und Bautista nur auf den Startplätzen 7 und 16, im ersten Rennen auf nasser Strecke wurden sie Siebter und Neunter. Das sind Platzierungen, auf denen sie schon die ganze Saison dümpeln.

Dabei war das Duo im Barcelona-Test Mitte August sehr schnell unterwegs, Haslam sprach damals vom «besten Tag des Jahres».

«Die Strecke ist in einem viel schlechteren Zustand als während des Tests», verdeutlichte Bautista gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie hat viel weniger Grip. Ich glaube, das liegt daran, dass vorher ein 24-Stunden-Autorennen hier war, sie haben viel Gummi auf den Asphalt gelegt, was nicht gut ist für die Motorräder. Das ist der einzige Grund, den ich sehen kann. Wenn auf der Strecke fantastischer Grip herrscht, ist unser Rückstand etwas weniger. Ist der Grip sehr niedrig, straucheln alle, aber wir mehr.»

Im nassen ersten Rennen verlor Bautista fast 17 sec auf Sieger Scott Redding (Ducati). «Ich merkte gleich, dass die Elektronik nicht perfekt arbeitet», bemerkte der Spanier. «Ich änderte zwar das Mapping, wir stießen mit unserem Motorrad aber schnell an die Grenze. Ich strauchelte mit der Motorbremse, weil der Grip so niedrig war. Sämtliche Rutscher am Kurveneingang versuchte ich mit meinem Fahrstil zu verhindern, auch wenn ich Gas gab. Ich musste also mit weniger Kurvenspeed fahren und das Bike früher aufrichten, weil die Traktionskontrolle nicht perfekt war. Erst zur Rennmitte konnte ich so schnell wie die Jungs an der Spitze fahren, es hat gedauert, bis ich mich angepasst hatte.»

Ergebnis Superbike-WM, Barcelona, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Scott Redding Ducati  
2. Axel Bassani Ducati + 1,577 sec
3. Michael Rinaldi Ducati + 2,326
4. Jonathan Rea Kawasaki + 4,554
5. Michael vd Mark BMW + 6,518
6. Alex Lowes Kawasaki + 8,514
7. Leon Haslam Honda + 12,695
8. Tom Sykes BMW + 15,346
9. Alvaro Bautista Honda + 16,938
10. Chaz Davies Ducati + 33,386
11. Kohta Nozane Yamaha + 33,394
12. Andrea Locatelli Yamaha + 34,169
13. Lucas Mahias Kawasaki + 34,565
14. Isaac Vinales Kawasaki + 44,546
15. Leandro Mercado Honda + 58,200
16. Samuele Cavalieri Ducati > 1 min
17. Christophe Ponsson Yamaha > 1 min
18. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
19. Jonas Folger BMW > 1 min
20. Lachlan Epis Kawasaki > 1 min
Out Toprak Razgatlioglu Yamaha  
Out Garrett Gerloff Yamaha  

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Barcelona, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 376
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 370
3. Scott Redding Ducati 323
4. Andrea Locatelli Yamaha 190
5. Michael Rinaldi Ducati 188
6. Alex Lowes Kawasaki 186
7. Tom Sykes BMW 167
8. Michael vd Mark BMW 165
9. Garrett Gerloff Yamaha 147
10. Alvaro Bautista Honda 122
11. Chaz Davies Ducati 120
12. Axel Bassani Ducati 120
13. Leon Haslam Honda 87
14. Lucas Mahias Kawasaki 44
15. Tito Rabat Ducati 38
16. Kohta Nozane Yamaha 37
17. Isaac Vinales Kawasaki 22
18. Christophe Ponsson Yamaha 18
19. Jonas Folger BMW 14
20. Eugene Laverty BMW 14
21. Leandro Mercado Honda 8
22. Marvin Fritz Yamaha 6
23. Loris Cresson Kawasaki 3
24. Andrea Mantovani Kawasaki 2
25. Luke Mossey Kawasaki 2

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