Davies, Sykes im Krankenhaus – Lucas Mahias packt aus
Lucas Mahias meldete sich erst später zu Wort
Als sich das Meeting der Superbike-WM in Barcelona dem Ende neigte, tauchte Lucas Mahias ab und verließ die Rennstrecke am Sonntag schnellstmöglich. Nicht einmal dem Kawasaki-Pressesprecher gab er Auskunft.
Denn der Franzose war in beiden Rennen in Stürze verwickelt und hatte einiges, was er zu verarbeiten hatte. Im Superpole-Race hatte er Chaz Davies (Go Eleven Ducati) vom Motorrad gerammt und wurde für den zweiten Lauf auf den letzten Startplatz strafversetzt. Und im zweiten Lauf kollidierte der 32-Jährige mit dem vor ihm gestürzten Tom Sykes (BMW). Der Engländer blieb regungslos auf der Strecke liegen; es waren beängstigende Bilder.
Auch wenn Mahias am zweiten Crash keine Schuld trägt: Er sorgte dennoch dafür, dass zwei Fahrerkollegen im Krankenhaus liegen und mindestens in Jerez fehlen werden – im Fall von Davies steht sogar schon fest, dass er auch in Portimão ersetzt wird.
«Ein schrecklicher Sonntag», stöhnte der Puccetti-Kawasaki-Pilot. «Das Sprintrennen endete mit einem Kontakt mit Chaz Davies – es tut mir sehr leid für ihn. Und im zweiten Rennen stürzt Tom Sykes vor mir; ich konnte nicht ausweichen und stürzte mit ihm. Ich blieb bei ihm und redete mit ihm. Es war ein seltsamer und unglücklicher Tag. Ich bin zweimal gestürzt, zweimal wurde die rote Flagge angezeigt und ich hatte zweimal technische Probleme. Ich hoffe in Jerez habe ich etwas mehr Glück und kann bessere Ergebnisse erzielen.»
Leider ziehen sich Stürze wie ein roter Faden durch die Saison von Lucas Mahias. Er stürzte in Aragón, Estoril, Misano jeweils im Superpole-Race. In Assen flog er im ersten Lauf von seiner ZX-10RR und verpasste das restliche Wochenende sowie das Meeting in Most. Sein Comeback in Navarra zelebrierte er mit einem weiteren Rennsturz im ersten Lauf. Bei seinem Heimrennen in Magny-Cours musste er auf das erstenRennen nach einem Sturz in der Superpole verzichten.
Von bisher 21 Rennen, die Mahias in der Superbike-WM 2021 bestritt, kam er nur in 14 ins Ziel. Eine Ausfallquote von 33 Prozent! Sein bestes Finish der siebte Platz in Donington Park im Superpole-Race; es war das einzige Meeting ohne Rennsturz.
Barcelona war aber das erste Rennwochenende, bei dem andere Piloten zu Schaden gekommen sind.
«Mir war klar, dass die Superbike-WM eine Herausforderung für mich sein wird. Am Anfang lief es noch ganz gut. Unser Ziel war, dass wir uns von Rennen zu Rennen immer ein wenig steigern, nach dem Assen-Crash ist es aber kompliziert geworden», gab Mahias kürzlich zu. «Bei meinem Comeback war ich nicht bei 100 Prozent, stürzte wieder und wieder und wieder. Das ist vor allem ein Problem für das Selbstvertrauen.»