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Jonathan Rea nach Jerez-Drama: «Er war noch ein Kind»

Von Kay Hettich
Jonathan Rea

Jonathan Rea

Nach dem fatalen Sturz von Dean Berta Vinales im ersten Rennen der Supersport-WM 300 in Jerez hielt die Superbike-WM für einen Moment inne. Jonathan Rea mit menschlichen Worten über den tragischen Tod des Teenagers.

Dean Berta Vinales war 15 Jahre alt, als er am Samstag im ersten Rennen der 300er-Supersport-Serie stürzte und von mindestens einem Fahrer tödlich getroffen wurde. Insgesamt waren fünf Piloten in den Unfall involviert. Die Nachricht vom Tod des Teenagers ging wie eine Schockwelle durch das Fahrerlager und berührte auch die Piloten der Superbike-WM.

Rekordweltmeister Jonathan Rea musste solche Situationen schon mehrfach miterleben. Der Kawasaki-Pilot war 2008 im Rennen der Supersport-WM in Brands Hatch dabei, als Craig Jones stürzte und am Boden liegend von einem anderen Fahrer gerammt wurde und später im Krankenhaus verstarb. Rea hatte das damals neu gestartete Rennen gewonnen.

Wie alle Piloten war auch Rea tief vom Tod Dean Berta Vinales’ betroffen.

«Das war für uns alle schlimm», sagte Rea in kleiner Journalistenrunde. «Wir reden jetzt viel über die menschliche und mentale Komponente in unserem Sport. Der Rennsport hat aber auch diese andere Seite, dass man keine Emotionen haben darf. Nach einem heftigen Crash hetzt man zurück in seine Box, um schnellstmöglich wieder auf die Piste zu kommen und es wieder zu versuchen. Nach einem solchen Ereignis ist es aber unheimlich schwer, sich wieder auf den Job zu konzentrieren.»

«Gleichzeitig denke ich nicht so sehr an mich selbst, sondern an sein Familie», sagte der Familienvater weiter. «Dean war noch ein Kind, erst 15 Jahre alt. Seine Familie, Freunde und Team haben einen jungen Fahrer mit großem Potenzial verloren. Aber er war nicht nur ein Fahrer – er war eine Persönlichkeit, ein Mensch, ein Sohn, Bruder, Cousin und vieles mehr. Es ist sehr traurig. Das Einzige, was ein wenig tröstet, ist die Tatsache, dass er starb während er das tat, was er liebte.»

«Auf diesem Planeten gibt es nicht viele Teenager, die solche Chance haben. So gesehen war er mit seinen 15 Jahren auf gewisse Weise auf der Sonnenseite. Wir wissen, dass unser Sport gefährlich ist – aber diesen Teil blenden wir aus», weiß der 34-Jährige. «Bei der Dorna, auch in der Superbike-WM, legt man grundsätzlich viel Wert auf die Meinung der Fahrer in Fragen der Sicherheit. Am Samstagabend hatten wir noch eine Unterredung, wo wir über das Racing und unsere Gefühle gesprochen haben. Es sind emotionale Stunden für jeden von uns, vor allem für seine Familie.»

Wie immer nach schlimmen Unfällen werden Stimmen laut, die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit fordern. Von der Erhöhung des Mindestalters, weniger Fahrer und härtere Strafen versprechen sich manche einen solchen Effekt.

«Ich weiß es nicht, ich habe da keine Idee. Wenn etwas schief läuft, schießt man auch schnell über das Ziel hinaus», gibt Rea zu bedenken. «Ich meine, wir müssen alle in Ruhe darüber nachdenken, wie man auf Stürze reagiert, die leider immer ein Teil dieses Sports sein werden. Wobei nicht die Stürze an sich das größte Problem sind, sondern die Wucht des Einschlags eines Motorrads oder Fahrers. Der Sicherheitsstandard von Helmen, Stiefeln, Lederkombis und Handschuhen sind schon auf dem höchstmöglichen Stand.»


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