MIE Honda plant mit zwei Fireblades – und Supersport?
Weil der Saisonauftakt im MotorLand Aragon für MIE Honda eine Katastrophe und der Rückstand zur Spitze riesig war, setzte das japanisch-tschechische Team die folgenden Events in Estoril, Donington Park und Misano aus, um sich besser vorzubereiten.
Sei Assen ist die Truppe von Teamchefin Midori Moriwaki mit Fahrer Tati Mercado wieder dabei, der Argentinier fährt seither immer wieder in die Punkte und glänzte zuletzt mit Platz 8 im ersten Rennen in Portimao.
Tati reiste zu seinem Heimrennen in San Juan gemeinsam mit seiner Frau von Madrid aus an, während der Saison leben sie in Spanien. Der 29-Jährige stammt ursprünglich aus der Millionenstadt Cordoba, 600 Kilometer östlich von San Juan. Beim Treffen mit SPEEDWEEK.com verriet er, dass er mit MIE Honda gerne weitermachen möchte, sie stünden kurz vor der Einigung.
Das würde auch Promoter Dorna gefallen: Der Vertrag mit dem Circuito de San Juan Villicum wurde noch vor der Veranstaltung an diesem Wochenende bis inklusive 2023 verlängert.
«Seit sich die Performance von unserem Motorrad verbessert hat, steigt das Interesse bei den Fahrern», hielt Midori Moriwaki fest. «Ich plane für 2022 mit zwei Fahrern, dafür arbeite ich jede Sekunde und habe nach neuen Partnern geschaut.»
Seit Barcelona Mitte September wirbt Cyberdyne groß auf den CBR1000RR-R, das japanische Unternehmen beschäftigt sich unter anderem mit Robotik, künstlicher Intelligenz und der Mensch-Maschine-Vernetzung.
Moriwaki versucht außerdem schon länger Honda davon zu überzeugen, mit der neuen CBR600RR Race Base in die Supersport-WM einzusteigen. In der Japanischen Meisterschaft schlug sich das Bike dieses Jahr hervorragend, Haruki Noguchi wurde Champion. Einige Experten bescheinigen diesem Motorrad das aktuell beste Chassis der mittleren Hubraumkategorie.
«Bei Moriwaki war immer schon die Philosophie, junge Fahrer zu unterstützen», erzählte Midori. «Die mittlere Kategorie ist der Schlüssel für die Zukunft der jungen Fahrer. Hätte ich entsprechende Unterstützung, wäre ich gerne dabei. Derzeit ist es aber für niemanden einfach, ein Rennteam zu betreiben. Wenn ich so ein Team nicht mit Sponsoren abgesichert habe, dann kann es keines geben.»
Honda könnte so ohne großes Aufsehen in die Supersport-Kategorie zurückkehren und sich im Erfolgsfall mit den Lorbeeren schmücken. Alles hängt davon ab, wie wichtig den Honda-Managern diese Präsenz ist.
In der 1999 etablierten Supersport-WM ist Honda mit neun Fahrer-Titeln am erfolgreichsten, gefolgt von Yamaha (7), Kawasaki (4) und Suzuki (1). Für sämtliche Honda-Titel sorgte das Team Ten Kate, zuletzt mit Michael van der Mark 2014. Der letzte Supersport-Sieg von Honda datiert auf den 30. Oktober 2016, als der Brite Kyle Smith in Katar für PTR Honda gewann.
Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:
Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)
Barni Ducati: Luca Bernardi (I)
Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)
Go Eleven Ducati: Öttl? Caricasulo? Mackenzie?
Honda: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
MIE Honda: Tati Mercado (RA), Mackenzie?
BMW: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)
Bonovo MGM BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)
Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)
Orelac Kawasaki: Öttl? Vinales? Cresson?
Pedercini Kawasaki: Cresson?
Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)
Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)
FETT = bestätigt