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Johnny Rea (Kawasaki): So sieht er seine Titelchancen

Von Tim Althof
30 Punkte muss Jonathan Rea in drei Rennen auf Razgatlioglu gut machen

30 Punkte muss Jonathan Rea in drei Rennen auf Razgatlioglu gut machen

WM-Leader Toprak Razgatlioglu (Yamaha) musste sich am Sonntag in San Juan Jonathan Rea geschlagen geben, womit der Nordire seine Ausgangsposition für das Superbike-WM-Finale in Indonesien etwas verbessern konnte.

Wäre Johnny Rea am Sonntag hinter Razgatlioglu im Ziel gelandet, hätte der Kawasaki-Werksfahrer erneut Boden auf den WM-Leader verloren. Bei noch 62 zu vergebenden Punkten beim Saisonfinale der Superbike-WM im November auf dem Mandalika Street Circuit in Indonesien ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Rea noch 30 Punkte Rückstand auf den Yamaha-Piloten in Bestform aufholen kann. Doch der sechsfache Weltmeister kämpft bis zum Schluss.

«Das Ergebnis im zweiten Hauptrennen war sehr wichtig für die Meisterschaft, aber ich möchte nicht zu sehr darüber nachdenken», sagte der Kawasaki-Star. «Im letzten Jahr waren es Scott und ich, die beim Finale in Estoril noch theoretische Titelchancen hatten, aber praktisch war es unmöglich für ihn. Ich wusste genau, wie er sich mental fühlte, als er mit den Problemen zu kämpfen hatte. 30 Punkte Rückstand sind nun nicht die Welt und ich fühle mich gut, alles kann passieren.»

«Wir benötigen ein sauberes Wochenende, aber Toprak ist natürlich in einer viel besseren Position, denn er hat Vorsprung und muss nicht aufholen. Hinzu kommt, dass er momentan sehr stark unterwegs ist. Wir können nur unser Bestes geben, konzentriert arbeiten und aus den Fehlern, die ich dieses Jahr gemacht habe, lernen», betonte Rea im Interview mit SPEEDWEEK.com.

Kann überhaupt noch Druck auf Toprak aufgebaut werden in dieser Situation? «Ja, er ist am Sonntag in Kurve 12 beinahe zweimal gestürzt, als ihm das Vorderrad blockierte. Er fährt so wie ich völlig am Limit und man merkt es auch bei seinen Überholmanövern, denn er bremst sich immer sehr spät erst vorbei», sagte der 34-Jährige. «Als ich gegen ihn gekämpft habe, verstand ich erst seine mentale Herangehensweise an das Rennen. Dabei fühlte ich mich viel komfortabler, ich konnte ab und zu einmal durchatmen.»

Ist es der härteste WM-Kampf den Rea erlebt im Vergleich zu den letzten sechs Jahren? «Aus meiner Sicht zu ja», erwiderte Rea schnell, ruderte anschließend aber zurück: «Okay, psychisch war der Kampf gegen Alvaro der härteste, als er ein Rennen nach dem anderen dominierte. Damals fand ich keine Lösung, ihn und die Ducati zu besiegen, weil er mit 15 Sekunden Vorsprung gewann. Toprak fährt eine bessere Saison als ich, denn er ist konstanter, sehr schnell und begeht keine Fehler. Es ist also eine ganz andere Angelegenheit, wenn alles passt, kann ich ihn zumindest schlagen.»

Stand Superbike-WM 2021 nach 35 von 38 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 531
2. Jonathan Rea Kawasaki 501
3. Scott Redding Ducati 465
4. Michael Rinaldi Ducati 278
5. Andrea Locatelli Yamaha 270
6. Michael vd Mark BMW 236
7. Alex Lowes Kawasaki 213
8. Garrett Gerloff Yamaha 213
9. Axel Bassani Ducati 199
10. Alvaro Bautista Honda 180
11. Tom Sykes BMW 167
12. Leon Haslam Honda 134
13. Chaz Davies Ducati 131
14. Kohta Nozane Yamaha 54
15. Loris Baz Ducati 53
16. Tito Rabat Ducati 50
17. Lucas Mahias Kawasaki 44
18. Eugene Laverty BMW 40
19. Isaac Vinales Kawasaki 35
20. Christophe Ponsson Yamaha 31
21. Leandro Mercado Honda 26
22. Jonas Folger BMW 21
23. Samuel Cavalieri Ducati 12
24. Marvin Fritz Yamaha 6
25. Loris Cresson Kawasaki 3
26. Andrea Mantovani Kawasaki 2
27. Luke Mossey Kawasaki 2

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