Toprak Razgatlioglu ergreift Partei für Jonathan Rea
Vierte Pole-Position für Toprak Razgatlioglu
Weil das erste Superbike-Rennen am Samstagnachmittag wegen Starkregen nicht stattfinden konnte, entschied die Rennleitung, es am Sonntagvormittag (Start 4 Uhr MEZ) statt dem Sprintrennen zu fahren.
Durch die Absage des Sprintrennens kann ein Fahrer auf dem neuen Mandalika Circuit nur noch maximal 50 statt 62 Punkte holen. Für Kawasaki-Star Jonathan Rea, der vor dem großen Finale am Sonntag 30 Punkte hinter Toprak Razgatlioglu liegt, eine Katastrophe.
«Ich darf nicht nur an mich, sondern muss auch an Jonathan denken», sagte der WM-Leader im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für Jonathan ist die Absage nicht gut – und wir kämpfen um eine Meisterschaft. Ich weiß, dass die Absage gut für mich ist, ich schaue aber nicht nur auf mich. Das war unglaublicher Regen heute. Wer weiß, wie es am Sonntag wird. Vielleicht regnet es wieder. Ich bin bereit, Rennen zu fahren – im Nassen und im Trockenen. Ich werde alles versuchen, genauso wie Johnny.»
«Die Bedingungen waren gefährlich», meinte Razgatlioglu zu dem Platzregen. «In einigen Sektoren konnte ich die Kurven nicht sehen, alles war voller Wasser. Ich verstehe, weshalb sie das Rennen abgesagt haben. Ich hoffe, dass wir am Sonntag Rennen fahren und um die Meisterschaft kämpfen können. Ich weiß, dass Regenrennen für mich nicht so gut sind, ich versuche trotzdem mein Bestes zu geben. Ich habe davon geträumt, das letzte Superbike-Wochenende mit drei Siegen abzuschließen – daraus wird wieder nichts.»
Toprak, der sich in der Superpole mit einer hervorragenden Runde zum dritten Mal in dieser Saison und zum vierten Mal überhaupt Startplatz 1 sicherte, verfügt auf dem Mandalika Circuit im Trockenen über herausragenden Speed. «Im Qualifying machte ich in Kurve 7 einen kleinen Fehler und musste eine weitere Linie wählen», bemerkte der 25-Jährige. «Ich kam etwas auf die schmutzige Linie und rutschte, sonst hätte ich vielleicht 1:32,6 min fahren können.»
Auch mit 1:32,877 min war die Nummer 1 von Yamaha beeindruckende 0,324 sec schneller als der zweitplatzierte Rea.
Nach der Rennabsage entschuldigte sich Razgatlioglu sogar öffentlich bei Rea, weil dessen WM-Chancen dadurch beschnitten werden.
Ein Sportsgeist, wie man ihn selten erlebt.
Ergebnisse Superbike-WM Mandalika, Superpole:
1. Razgatlioglu, Yamaha, 1:32,877 min
2. Rea, Kawasaki, +0,324 sec
3. Redding, Ducati, +0,379
4. Gerloff, Yamaha, +0,668
5. Locatelli, Yamaha, +0,711
6. Sykes, BMW, +0,795
7. Bassani, Ducati, +0,898
8. Bautista, Honda, +1,174
9. Van der Mark, BMW, +1,203
10. Mercado, Honda, +1,277
11. Davies, Ducati, +1,550
12. Ponsson, Yamaha, +1,554
13. Vinales, Kawasaki, +1,561
14. Rinaldi, Ducati, +1,622
15. Cavalieri, Ducati, +1,700
16. Nozane, Yamaha, +1,783
17. Rabat, Kawasaki, +2,381
18. König, Kawasaki, +2,987