Iker Lecuona über Superbikes: Schwerer und langsamer
Iker Lecuona in Jerez
Iker Lecuona war seit 2016 im Grand-Prix-Paddock zuhause, die vergangenen beiden Jahre fuhr er für Tech3 KTM in der MotoGP-Klasse. Seine Statistik beeindruckt nicht besonders: In 85 Grands Prix schaffte es der Spanier nur zweimal aufs Podium: als Zweiter und Dritter in der Moto2-WM. Eine Weltmeisterschaft beendete er nie besser als auf dem zwölften Platz, 2018 und 2019 in Moto2.
Dass der 22-Jährige über Talent mit großen Bikes verfügt, bewies er im Vorjahr: Dreimal preschte er auf der KTM RC16 in die Top-10 und brillierte als Sechster im Nassen auf dem Red Bull Ring und als Siebter im Trockenen in Silverstone.
Von Honda erhält Lecuona in der Superbike-WM eine große Chance, nachdem er keinen MotoGP-Platz mehr fand. Doch für den Youngster ist alles neu: Die Fireblade, die Pirelli-Reifen sowie einige Strecken.
«Ich mag die großen Motorräder, die Honda ist aber etwas komplett anderes», sagte der ehemalige MotoGP-Pilot. «Das Bike funktioniert ganz anders, es hat einen Serienmotor und ist kein Prototyp. Das Gleiche gilt für die Reifen. Fünf Runden lang hat man Grip, dann dreht das Hinterrad durch und du kommst mit dem Bike quer daher. Ich muss auch meine Linien anpassen, weil das Chassis deutlich weicher ist. Dadurch hast du mehr Bewegung in der Maschine, wenn du auf die Gerade kommst. Eine MotoGP-Maschine kannst du mit gebrauchten Reifen etwas sanfter fahren. Es ist wirklich alles anders.»
Dann fiel Lecuona noch ein: «In MotoGP fährt man mit Carbonbremsen, sogar im Nassen. Diese Bremsen sind außergewöhnlich. Am Superbike hast du Standardbremsen. Diese sind ebenfalls sehr gut, aber eben nicht gleich. Für mich ist das Superbike eine Herausforderung. Das Motorrad ist schwerer, die Bremswirkung geringer, der Speed ebenfalls. Daran muss ich mich erst anpassen, ich musste bei null beginnen. Ich werde meine Pace langsam aufbauen, dann kommen auch die Fortschritte.»