MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aruba: Mehr als ein Sponsor, keine Karibik-Insel

Von Ivo Schützbach
Aruba-Chef Stefano Cecconi

Aruba-Chef Stefano Cecconi

Zwei Jahre lang hat sich die italienische Firma Aruba neben dem Superbike-Werksteam von Ducati einen dritten Fahrer bei Go Eleven geleistet. 2022 mischt das Team erstmals in der Supersport-WM mit.

Diese Woche Dienstag und Mittwoch testet das Gros der Ducati-Teams aus der Superbike- und Supersport-WM in Portimao, außerdem das Endurance-Werksteam des italienischen Herstellers.

Seit 2015 ist Aruba Hauptsponsor und Eigentümer des Superbike-Werksteams von Ducati. Dabei handelt es sich um einen IT-Anbieter aus Norditalien und nicht um die Karibik-Insel, wie immer wieder vermutet wird. Seit 2019 wirbt die Firma von Stefano Cecconi auch auf den Ducati und Lederkombi der MotoGP-Werksfahrer.

2020 unterstützte Aruba außerdem Michael Rinaldi im Team Go Eleven, im Vorjahr Chaz Davies.

Diese Saison sehen wir im Aruba-Team drei Piloten: Die Superbike-Werksfahrer Alvaro Bautista und Michael Rinaldi, zudem Nicolo Bulega in der Supersport-WM.

So prominent wie Aruba präsentierte sich in den vergangenen Jahren nur Pata im SBK-Paddock. Doch im Gegensatz zum Knabberzeug-Hersteller ist Aruba mehr als ein Sponsor.

«Nur Hauptsponsor zu sein, wäre viel zu einfach», erklärte Cecconi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com schmunzelnd, weshalb er das Team kaufte. «Als Firma überlegten wir uns, wie wir von Siegen besser profitieren können. Du kannst dich nicht hinstellen und sagen, dass du ein Sieger bist, nur weil du aufs richtige Pferd gesetzt hast. Selbst eingebunden zu sein stellt ein Risiko dar. Wenn es nicht so gut läuft, bist du Teil des Problems. Dann stellst du nicht unter Beweis, dass du es kannst. Wenn du aber erfolgreich bist, dann bist du ein echter Teil des Erfolgs. Und nicht nur der, der Glück hatte.»

«Der zweite Grund ist, dass wir eine Technologiefirma sind, wir haben viel Hingabe für Technik», so Cecconi weiter. «Für uns ist es nicht genug, unser Engagement lediglich als Marketing-Instrument zu sehen. Deshalb wählten wir eine Meisterschaft und eine Lösung, die es uns erlaubt, fest eingebunden zu sein. In der MotoGP-WM war das damals nicht möglich. Uns boten sich interessante Sponsoringmöglichkeiten. Es gab aber keine Chance, selbst ein Team an den Start zu bringen oder in ein bestehendes Team einzusteigen, wie es Pramac gemacht hat, die wie wir aus der Toskana kommen. Wir wollen ehrlich sagen können, dass WIR gewinnen.»

Ducati stellt die Motorräder und Teile des technischen Personals, Feel Racing kümmert sich um die Logistik und stellt ebenfalls Mechaniker. Was ist anders gegenüber früher, als es noch nicht dein Team war?

«Jeder konzentriert sich auf seine Stärken», hielt der Teamprinzipal fest. «Ducati kümmert sich um die Technik, sie haben diesbezüglich immer das letzte Wort. Und du brauchst jemanden, der sich um die Logistik kümmert. Es gibt aber weitere Aspekte in einem Team, um die man sich kümmern muss. Man muss das Image pflegen, Sponsoren suchen und Fahrer verpflichten. Es ist nicht so, dass uns Ducati die Fahrer vorschreibt, wir wählen sie gemeinsam aus. Das ist eine wichtige Entscheidung. In diese Punkte eingebunden zu sein ist etwas anderes, als nur Sponsor zu sein.»

Wie handhabt ihr die Sponsorensuche? Cecconi: «Technisch gesprochen haben wir die Werbeflächen auf dem ganzen Motorrad gekauft. Wir können mit einem großen Aruba-Logo darauf fahren oder den Platz mit anderen Firmen teilen, die Partner von uns sind. Wir haben einige Sponsoren aus unserer Welt, der IT-Branche, anstatt aus dem Rennzirkus. Einzige Einschränkung ist, dass wir keine Partner haben dürfen, die gegen die Audi-Gruppe gehen, also etwa einen Autohersteller, der nicht dazu gehört.»


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