MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

2022 endlich Honda-Siege? Leon Haslam bezweifelt das

Von Ivo Schützbach
Nach zwei Jahren mit dem ältesten Fahrerduo in der Superbike-WM, hat Honda dieses Jahr das jüngste. Ist das der Schlüssel, um für den größten Motorradhersteller die Durstrecke zu beenden?

Seit James Toseland 2007 wartet Honda in der Superbike-Weltmeisterschaft auf einen Titel. Den letzten Laufsieg eroberte Nicky Hayden am 15. Mai 2016 im Regen von Sepang, seit dem 6. Juli 2014 (Johnny Rea in Portimao) triumphierte Honda nicht mehr im Trockenen.

Auf Ducati eroberte Alvaro Bautista 2019 insgesamt 16 Siege und 24 Podestplätze; in seinen anschließenden zwei Jahren mit Honda sind drei dritte Plätze die raren Glanzlichter.

Als im Sommer 2021 klar wurde, das Bautista (37) zu Ducati zurückkehrt, entschloss sich die Honda Racing Corporation, zuständig für alle Werksauftritte des größten Motorradherstellers, auch auf Leon Haslam (38) zu verzichten. Nach zwei Jahren mit dem ältesten Fahrerduo, hat Honda dieses Jahr das jüngste: Iker Lecuona und Xavi Vierge sind 22 und 24 Jahre alt.

«Ich wollte mit diesem Projekt weitermachen», betonte Haslam im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin überzeugt, dass sich aus dem Motorrad ein siegfähiges Paket machen lässt. Wird es das 2022 sein? Nein, das denke ich nicht. Sie werden siegen, aber nicht sehr bald. Honda ist sich der Situation bewusst. Eventuell bereiten sie sich jetzt auf die Zeit vor, wenn sie in der Lage sein werden zu gewinnen. Seit mir das klargeworden ist, ärgert es mich weniger, dass ich nicht mit ihnen weitermache. Hoffentlich hilft ihnen mein Beitrag, dass sie in Zukunft gewinnen.»

Haslam wird dieses Jahr für Kawasaki die Britische Superbike-Meisterschaft fahren. «In meinem Alter habe ich nicht mehr die Zeit, um abzuwarten bis ein Projekt siegfähig wird», sagte der am 31. Mai 39-Jährige. «Ich habe volles Vertrauen in das Honda-Projekt und es war ein Privileg, dass ich Teil davon sein durfte. Ich habe die Zeit sehr genossen – gleichzeitig waren es aber zwei sehr frustrierende Jahre. Das Einzige, was mich die Hälfte der Zeit ruhig bleiben ließ, war der Fakt, dass Alvaro und ich die meiste Zeit identische Resultate hatten – und er gewann im Jahr davor 16 Rennen. 2020 beendeten wir die Saison mit gleich vielen Punkten und es gab nicht einen Test, in dem er schneller war. Das sind die Dinge, an denen ich mich selbst aufgerichtet habe. Meine Frustration und der Ärger haben während dieser zwei Jahre das Maximum erreicht.»

Als einziger Fahrer in der 1988 gegründeten Superbike-WM hat Leon Haslam Podestplätze für sechs Hersteller erobert. Zwischen 2003 und 2021 brauste der Engländer in 313 Rennen 45 Mal aufs Podium, davon fünfmal als Sieger. Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Suzuki ließ er in diesen Jahren jubeln. Außerdem gewann er dreimal das prestigeträchtige Suzuka Eight Hours, zweimal auf Honda und einmal für Kawasaki.


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