Johnny Rea (1.): Besuch auf dem Mond statt am Strand
Jonathan Rea
Am Montag war Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ZX-10RR um die Winzigkeit von 0,016 sec schneller als Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) auf Platz 2, am zweiten und letzten Testtag nahm er dem Türken 0,354 sec ab.
Der sechsfache Weltmeister unterstrich beim letzten Vorsaisontest in Aragonien: Er will die Startnummer 1 von Toprak in dieser Saison zurückgewinnen.
«Stück für Stück haben wir unser Paket zusammengefügt», erzählte Rea. «Jetzt wissen wir, wie unser Motorrad sein soll – ich war mit beiden Bikes schnell. Es ist jedes Jahr gleich: In dem Test am Montag und Dienstag vor dem Rennen legst du fest, wie deine Rennabstimmung aussehen wird. Das Motorrad gibt mir viele Rückmeldungen, das Fahren macht Spaß. Wenn das so ist, bin ich auch schnell.»
Seine schnellste Runde fuhr Rea, wie die meisten anderen auch, mit dem neuen Pirelli-Qualifyer, genannt SCQ.
«Du kannst nie genug arbeiten, weil du immer versuchen kannst, dich zu verbessern», hielt der 112-fache Laufsieger fest. «Aber insgesamt bin ich zufrieden. Wir konnten einige der Probleme aus dem letzten Jahr lösen, jetzt habe ich in der Bremsphase etwas mehr Spielraum für Fehler. Über eine Runde war ich nicht so schnell, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war. Aber meine Konstanz ist besser und der Reifenverschleiß weniger. Ich bin bereit für die Saison.»
«Den Vorsaison-Test in Australien habe ich immer sehr genossen, unglücklicherweise gibt es hier keinen Strand», schmunzelte Rea beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Hier ist es eher wie auf dem Mond, und auch das Wetter ist nicht so schön. Am Mittwoch werden wir einige Stunden mit dem Fahrrad unterwegs sein und ein paar Cafés besuchen. Wir werden entspannen und ein gemeinsames Abendessen haben. Am Donnerstag beginnt dann der Alltag.»
Beinahe für jeden im SBK-Paddock sind Rea, Bautista und Razgatlioglu die Favoriten für die Weltmeisterschaft 2022. Wie ist die Einschätzung des Nordiren? «Ich will niemanden diskreditieren, das wäre nicht fair», betonte Johnny. «Aber in der jetzigen Form stellen Alvaro und Toprak die größte Herausforderung dar. Gerloff ist schnell. Aber niemand war bislang über eine Saison so konstant wie Toprak. Außer vielleicht Redding auf der Ducati, dessen Sitz Alvaro übernommen hat – seine Form 2019 war sehr stark.»
Aragon-Test, 4./5. April, Superbike-WM: Kombinierte Zeiten | |||
---|---|---|---|
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit |
1. | J. Rea | Kawasaki | 1:48,714 min |
2. | T. Razgatliouglu | Yamaha | 1:49,068 |
3. | A. Bautista | Ducati | 1:49,094 |
4. | G. Gerloff | Yamaha | 1:49,235 |
5. | L. Baz | BMW | 1:49,383 |
6. | A. Locatelli | Yamaha | 1:49,831 |
7. | M. Rinaldi | Ducati | 1:49,863 |
8. | I. Lecuona | Honda | 1:49,971 |
9. | X. Vierge | Honda | 1:50,010 |
10. | P. Öttl | Ducati | 1:50,086 |
11. | S. Redding | BMW | 1:50,104 |
12. | A. Lowes | Kawasaki | 1:50,112 |
13. | E. Laverty | BMW | 1:50,446 |
14. | I. Mykhalchyk | BMW | 1:50,498 |
15. | K. Nozane | Yamaha | 1:50,520 |
16. | R. Tamburini | Yamaha | 1:50,656 |
17. | A. Bassani | Ducati | 1:50,856 |
18. | L. Mahias | Kawasaki | 1:51,038 |
19. | L. Bernardi | Mv Agusta | 1:51,738 |
20. | G. Ruiu | BMW | 1:52,003 |
21. | C. Ponsson | Yamaha | 1:52,143 |
22. | H. Syahrin | Honda | 1:52,312 |
23. | O. König | Kawasaki | 1:52,729 |
24. | L. Mercado | Honda | 1:53,046 |
25. | L. Cressson | Kawasaki | 1:53,534 |