Danilo Petrucci in MotoAmerica: Er kam, sah, siegte
Danilo Petrucci: Jetzt auch MotoAmerica-Sieger
Die Monate nach seinem MotoGP-Aus müssen Danilo Petrucci surreal vorgekommen sein. Sein von vielen als PR-Gag bezeichnete Start bei der Rallye Dakar war mit einem Etappensieg ein voller Erfolg, dabei fing das Abenteuer in der Wüste mit einer Verletzung während der Vorbereitung an.
Und weil der Italiener die Dakar ebenfalls angeschlagen beendete, waren auch Ducati-Tests für die MotoAmerica 2022 nur eingeschränkt möglich.
«Ich bin nach der MotoGP 2021 zum Testen für die Dakar gefahren und habe mir den Knöchel gebrochen. Dann bin ich die Rallye gefahren und habe mir erneut den Knöchel, das Schlüsselbein und die Speiche gebrochen. Ich war wirklich müde», erzählte Petrucci bei MotoAmerica. «Als es mir vor einem Monat besser ging, stürzte ich beim Motocross erneut und zog mir einen Bänderriss zu.»
Doch beim Saisonauftakt in Austin am vergangenen Wochenende stürmte der 31-Jährige dennoch zu zwei Siegen und führt die Meisterschaft mit 50 Punkten vor Mathew Scholtz (40P./Yamaha) deutlich an.
«Ich hatte nur ein paar Testtage in Europa, das Motorrad ist für mich komplett neu. Es passt auch nicht so sehr zu den Dunlop-Reifen, die zwar sehr, sehr gut sind, aber ein ordentliches Set-up benötigen», erklärte der Ducati-Pilot. «Ich konnte nicht einschätzen, wie mein Niveau sein würde. Das Einzige, was ich kannte, war diese Strecke. Glücklicherweise ist unser Bike wirklich gut auf der Bremse und auch der Top-Speed. Man muss es hart verzögern, schnell aufrichten und Vollgas geben. Ich muss mich beim Team bedanken, denn wir hatten wirklich wenig Chancen zu fahren und Erfahrungen zu sammeln.»
Den Wechsel in die USA bereut Petrucci definitiv nicht.
«Ich bin auf jeden Fall glücklich, hier zu fahren», versicherte Petrucci. «Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Es ist eine meiner besten Entscheidungen, in die MotoAmerica zu kommen.»
Dennoch macht Petrucci keinen Hehl daraus, dass er die MotoAmerica als Sprungbrett für die Superbike-WM 2023 nutzen will – so wie es sein Vorgänger bei Warhorse HSBK Ducati, Loris Baz, vormachte.