Michael van der Mark (BMW): «Habe keine andere Wahl»
Michael van der Mark will unter allen Umständen fahren
Am 13. März 2022 hat sich Michael van der Mark bei einem Trainingsunfall mit dem Fahrrad das rechte Schien- und Wadenbein insgesamt viermal gebrochen. Weil die Knochen weit auseinanderstanden und verschoben waren, mussten sie erst mit externen Fixateuren in Position gebracht werden. Am 25. März erfolgte die zweite Operation, dabei wurden die Frakturen mit Platten und Schrauben stabilisiert, eine größere Schraube verbindet seither die beiden Unterschenkelknochen miteinander.
Am Donnerstag musste van der Mark in Assen bei den Rennärzten vorstellig werden, anschließend ging es zum Fototermin von Promoter Dorna in Box Nummer 9 im Fahrerlager.
«Die Ärzte haben mir schon früh gesagt, dass ich eher Motorrad fahren als wieder normal laufen kann», erzählte der stark humpelnde van der Mark beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Solange ich Motorrad fahren kann, bin ich glücklich.»
Wie lief der medizinische Check? «Zuerst fragte mich der Arzt, ob ich Schmerzen habe», erzählte der 29-Jährige. «Sie können schon beim Reinlaufen sehen, ob du Schmerzen hast. Ich ging auf Krücken zu ihnen und erklärte, dass es mir lediglich an Beweglichkeit im Knöchel fehlt. Sie machten dann Röntgenbilder zur Überprüfung und sind zufrieden mit diesen.»
Niemand kann sich vorstellen, wie motiviert van der Mark für sein Heimrennen in Assen ist: Hier fuhr er in den Klassen Superstock 600 (2x), Supersport- (1x) und Superbike-WM (7x) bereits zehnmal aufs Podium! Und klar ist: Viele der zahlreichen Fans auf dem TT-Circuit kommen, um ihn zu sehen. Natürlich hat er in seinem Fitnessstudio zuhause alles darangesetzt, um am kommenden Wochenende dabei zu sein. Selbst auf die Gefahr hin, nicht konkurrenzfähig zu sein. Denn fit ist er nicht. Und sämtliche Wintertests 2022 sowie den WM-Auftakt in Spanien hat der ehemalige Supersport-Champion verpasst.
«Ich gehe davon aus, dass ich ohne Schmerzmittel fahren kann, ich habe keinerlei Schmerzen», meinte der Niederländer. «Vor zwei Wochen zog ich zum ersten Mal meine Rennstiefel an, das gab mir einen großen Schub. Dann setzte ich mich auf das Motorrad und fühlte mich okay. Ich gehe davon aus, dass es gehen wird. Ich will es versuchen. Mein Winter war lang, ich will wirklich fahren – ich habe keine andere Wahl.»