MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Assen, FP1: Toprak Razgatlioglu in eigener Welt

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha) sorgte im FP1 auf dem TT-Circuit in Assen für die Bestzeit. BMW-Pilot Eugene Laverty hatte einen heftigen Sturz und jede Menge Glück.

Für die erste nennenswerte Bestzeit im ersten freien Training in Assen sorgte nach zwei Runden Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) mit 1:35,935 min. Nach 10 min der 45-minütigen Session übernahm der Texaner Garrett Gerloff (GRT Yamaha) mit 1:35,723 min die Spitze, anschließend fuhren Jonathan Rea (Kawasaki) und Alvaro Bautista (Aruba Ducati) die bis dahin schnellste Runde.

Zur Halbzeit führte Razgatlioglu mit 1:34,635 min über 6/10 sec vor Rea.

Die Zeiten sind bereits auf einem hohen Niveau. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde auf dem TT-Circuit fuhr Alvaro Bautista (Ducati) 2019 im Sprintrennen mit 1:34,564 min. Den Pole-Rekord hält seit 2017 Jonathan Rea (Kawasaki) mit 1:33,505 min.

5 min vor Schluss übernahm Honda-Werksfahrer Iker Lecuona den zweiten Platz. Anschließend konnte Razgatlioglu seine eigene Bestzeit auf 1:34,466 min steigern und ist damit schon jetzt besser als die schnellste Rennrunde. Der Türke war wie fast alle anderen mit dem harten SC0-Hinterreifen unterwegs, umso erstaunlicher ist diese Zeit.

Zweiter blieb Lecuona, der Spanier verliert aber bereits 0,418 sec. Bautista als Dritter hat fast 8/10 sec Rückstand, Rea als Fünfter noch etwas mehr. Nur die Top-6 blieben innerhalb 1 sec.

BMW freut sich über die Rückkehr von Michael van der Mark, der sich am 13. März viermal das rechte Schien- und Wadenbein gebrochen hat. Der Niederländer kann kaum laufen und quälte sich mit der M1000RR und fast 3 sec Rückstand auf Platz 21.

Zehn Minuten vor Schluss hatte Eugene Laverty aus dem deutschen Team Bonovo action BMW einen heftigen Abflug, bei dem er sehr viel Glück hatte, nicht vom sich vielfach überschlagenden Motorrad getroffen zu werden – nur Platz 15.

Für das beste Ergebnis des BMW-Quartetts sorgte der nach Aragon heftig kritisierte Scott Redding (+1,394 sec) als Neunter.

Philipp Öttl aus dem Team Go Eleven Ducati tat sich als 14. schwer und verlor 2,2 sec.

Das Team Pedercini Kawasaki hat nach dem Rausschmiss von Loris Cresson kurzfristig Leon Haslam verpflichtet. Der Engländer testete am Mittwoch und Donnerstag für sein BSB-Team Lee Hardy Kawasaki in Oulton Park und reiste von dort direkt nach Assen. Freitagmorgen um 8.15 Uhr war er zur Sitzprobe in der Box, daraufhin wurden der Lenker, die Fußrasten und die Sitzbank an den Vizeweltmeister von 2010 angepasst. Ohne einen Meter Training mit dieser ZX-10RR landete der 38-Jährige mit 2,751 sec Rückstand auf Platz 17. Cresson hatte beim WM-Auftakt in Spanien in allen Sessions zwischen 4,2 und 5,4 sec verloren und war immer bei den Letzten zu finden.

Ergebnisse Superbike-WM Assen FP1:

1. Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:34,466 min
2. Iker Lecuona, Honda, +0,418 sec
3. Alvaro Bautista, Ducati, +0,780
4. Michael Rinaldi, Ducati, +0,805
5. Jonathan Rea, Kawasaki, +0,829
6. Garrett Gerloff, Yamaha, +0,918
7. Andrea Locatelli, Yamaha, +1,333
8. Alex Lowes, Kawasaki, +1,375
9. Scott Redding, BMW, +1,394
10. Axel Bassani, Ducati, +1,616
11. Loris Baz, BMW, +1,694
12. Roberto Tamburini, Yamaha, +2,216
13. Lucas Mahias, Kawasaki, +2,242
14. Philipp Öttl, Ducati, +2,273
15. Eugene Laverty, BMW, +2,406
16. Kohta Nozane, Yamaha, +2,737
17. Leon Haslam, Kawasaki, +2,751
18. Xavier Vierge, Honda, +2,796
19. Tati Mercado, Honda, +2,802
20. Hafizh Syahrin, Honda, +2,927
21. Michael van der Mark, BMW, +2,992
22. Gabriele Ruiu, BMW, +3,143
23. Chris Ponsson, Yamaha, +3,648
24. Luca Bernardi, Ducati, +3,873
25. Oliver König, Kawasaki, +4,175

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