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BMW-Team Bonovo testet: Die Infragestellung hört auf

Von Ivo Schützbach
Einen Tag lang hat das deutsche Superbike-WM-Team Bonovo action in Oschersleben an der Grundabstimmung der BMW M1000RR gearbeitet. Teammanager Michael Galinski ist mit dem Erzielten zufrieden.

Ursprünglich wollte BMW mit seinen beiden Teams SMR (Redding, van der Mark) und Bonovo action (Baz, Laverty) einen Tag lang gemeinsam testen, um sich auf den kommenden Event in Estoril (20.–22. Mai) vorzubereiten. Aus logistischen Gründen entschied sich die deutsche Bonovo-Truppe dann aber für einen Tag in Oschersleben, SMR wird am 16. Mai in Portimao testen – die Engländer haben seit dem Brexit in Portugal ihren EU-Außenposten. Der spätere Test hat für van der Mark außerdem den Vorteil, dass er sich einige Tage länger vorbereiten kann. Der Niederländer kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen seines mehrfachen Schien- und Wadenbeinbruchs rechts vom März.

In Oschersleben herrschten am Mittwoch sommerliche Bedingungen, Loris Baz und der nach seinem Assen-Crash wiedergenesene Eugene Laverty arbeiteten intensiv an der Basisabstimmung der M1000RR und übten auch eine Stunde lang Starts.

«An einem Rennwochenende wollen die Fahrer von Anfang an vorwärtskommen, in den freien Trainings kannst du nicht mehr als zwei oder drei kleine Sachen probieren, die Richtung muss stimmen», erklärte Bonovo-Teammanager Michael Galinski SPEEDWEEK.com. «Deswegen ist es ganz gut, wenn man mal einen Tag Zeit hat, um alles zusammenzubringen, was sich aufgestaut hat. Dann kannst du auch Sachen probieren, die du schon mal probiert hast, aber in einer anderen Konstellation.»

«Einer wie Johnny Rea kommt zu den Rennen, hat alle Daten und haut eine perfekte Runde hin», verdeutlichte Galinski. «An unserem Motorrad hat sich vom letzten Jahr auf dieses viel geändert, wir stecken in der Entwicklung. Deshalb kommen wir nie zu einem Kurs, wo wir Daten vom letzten Jahr verwenden können. Jetzt haben wir eine Basis gefunden und Tendenzen, was das Motorrad kann und was nicht. Das weiß auch BMW. Bei einem Motorrad geht es immer um Kompromisse. Entweder bremst es gut und ist stabil oder es fährt gut um die Kurven. Es gibt Konzepte, die das eher vereinen als die BMW, trotzdem haben wir wieder ein paar Sachen gefunden, die uns weiterhelfen werden. Ein Testtag ist aber kein Hexenwerk.»

Die Motorsport Arena Oschersleben eignet sich laut dem Deutschen gut, um grundlegende Arbeiten zu erledigen, auch wenn dort kein Event zur Superbike-WM stattfindet: «In Oschersleben fehlt nur eine Spitzkehre, dafür hast du viele Wechselkurven. Bremsen und schnelle Richtungswechsel sind die Themen, das kann man in Oschersleben ganz gut neutral testen. In Estoril gibt es bergauf eine Erste-Gang-Schikane, so etwas hat es in Oschersleben nicht. Deshalb werden dort neue Probleme auf uns zukommen. Wir sind dabei, eine gute Basis zu schaffen, mit der wir uns je nach Strecke ohne Riesenaufwand in die richtige Position bringen. Wir wollen nicht jedes Mal das ganze Motorrad ändern. In der Vergangenheit war es so, dass es auf einer Strecke ganz gut funktioniert hat und auf der anderen gar nicht. Dann stellst du alles infrage. Dieses infrage stellen hört jetzt langsam auf, wir bekommen eine Richtung.»

«Wir sind noch nicht so weit aufs Podium zu fahren, wenn die drei Vorderen mitfahren», weiß Galinski. «Aber die zweite Garde, alles was dahinter kommt, GRT, Locatelli, Lowes etc., da können wir reinfahren. Das ist ein Fortschritt. Dass es Redding sehr schwer hatte, ist so – er kommt von einem anderen Fabrikat. Aber auch er wird weiter nach vorne kommen, er kann Motorradfahren. Ob es dann spätestens im nächsten Jahr reicht, um Siege einzufahren, werden wir sehen.»


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