Xavi Fores (36): «Wenn ich ein gutes Motorrad hätte…»
Xavi Fores in Estoril
Der Spanier Xavi Fores hat in der Superbike-WM einiges erreicht. Von 2016 bis 2018 eroberte er für Barni Ducati sechs Podestplätze, wurde 2017 und 2018 WM-Siebter und war jeweils bester Privatfahrer. Trotzdem musste er seinen Platz nach der Saison 2018 für den zehn Jahre jüngeren und von Sponsor Aruba unterstützten Michael Rinaldi räumen und wechselte daraufhin zu Honda und in die Britische Meisterschaft.
2020 erlebte der Deutsche Meister von 2014 sein WM-Comeback bei Puccetti Kawasaki, bekam dort aber kaum Unterstützung und hatte die ganze Saison einen gewaltigen Topspeednachteil mit seiner ZX-10RR. Im Vorjahr startete Fores erneut, aber ohne nennenswerte Erfolge, in der BSB, dieses Mal für BMW.
In Estoril fuhr der Mann aus Valencia, hauptberuflich für ERC Ducati in der Langstrecken-WM unterwegs, als Ersatz für den verletzten Philipp Öttl im Team Go Eleven Ducati. Mit den Rängen 11, 9 und 10 zeigte Fores, dass er immer noch sehr schnell ist.
«Ich rede viel mit Barni, uns verbindet eine schöne Freundschaft», erzählte der 36-Jährige SPEEDWEEK.com. «Ich sage ihm immer, dass ich mich nach wie vor stark fühle, ich bin nicht alt. In den Rennen in Estoril hat man gesehen, dass ich vor allem im zweiten Rennabschnitt stark war. Wenn ich ein gutes Motorrad hätte und ordentlich mit dem Team arbeiten könnte, dann könnte ich sehr stark sein. Unglücklicherweise gibt es aber keine Motorräder für mich. Das liegt nicht in meinen Händen – wenn es kein Bike gibt, kann ich gar nichts machen. Deshalb bin ich dem Go-Eleven-Team so dankbar, dass sie mir die Chance gaben zu zeigen, dass ich die Pace habe.»
«Als ich meinen Platz in der Superbike-WM verlor, war ich mit der Gesamtsituation unzufrieden», unterstrich Fores. «Ich war stark, 2018 fuhr ich mehrfach aufs Podium, und trotzdem verlor ich meinen Platz. Auch das lag nicht in meinen Händen, deshalb war ich so enttäuscht. Ich ging in die BSB, wusste aber immer, dass das nicht der Platz ist, wo ich hingehöre. Aber wenn du in der Superbike-WM keine Werksmaschine hast, dann ist es nicht so einfach, vorne mitzumischen. Es gibt nur wenige gute Privatteams wie Barni, Go Eleven, Bonovo BMW oder GRT Yamaha, aber sie alle halten nach jungen Fahrern Ausschau. Deshalb wird es für mich immer schwieriger, einen Platz in der Superbike-WM zu finden. Inzwischen kann ich auch andere Dinge genießen – und bin bereit, falls mich jemand anruft, um einzuspringen.»