Alvaro Bautista: «Stimme nicht zu – viele Nachteile»
14 Podestplätze, darunter sechs Siege, haben die fünf Ducati-Piloten Alvaro Bautista, Michael Rinaldi, Axel Bassani, Philipp Öttl und Luca Bernardi in den bisher zwölf Rennen in diesem Jahr erobert. Sämtliche Siege und zwölf Podestplätze eroberte WM-Leader Bautista, sein Aruba-Teamkollege Michael Rinaldi steuerte in Misano die restlichen zwei Podestplätze (zweimal Dritter) bei.
Nach Misano führt Bautista die Gesamtwertung 36 Punkte vor Rea und 79 vor Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu (Yamaha) an. Ducati macht sich deshalb Hoffnungen, dieses Jahr zum ersten Mal seit Carlos Checa 2011 wieder den WM-Titel zu gewinnen.
Beim Ducati-Heimrennen in Misano war das gesamte sportliche Top-Management des Herstellers aus Bologna vor Ort: von General Manager Ducati Corse Gigi Dall’Igna über Sportdirektor Paolo Ciabatti bis zu MotoGP-Teammanager Davide Tardozzi, den bis heute erfolgreichsten SBK-Teammanager. Auch Geschäftsführer Claudio Domenicali leistete moralische Unterstützung.
«Wir hoffen, dass wir alles dafür haben, um bis zuletzt um den WM-Titel zu kämpfen», erzählte Dall’Igna. «Alvaro hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl, er war ab dem ersten Rennen konkurrenzfähig. Es gibt zwei andere Fahrer, die mehr oder weniger die gleichen Leistungen auf der Strecke zeigen, die Meisterschaft wird bis zum Ende schwierig bleiben. Aber wir sind dabei und können die entsprechenden Ergebnisse holen. Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist immer schwierig. Es ist nicht nur wichtig Rennen zu gewinnen, du musst auch über die ganze Saison konstant sein. Das ist das Schwierigste für das Motorrad und den Fahrer.»
«Der Fahrstil von Alvaro ist sehr, sehr schön», ergänzte der Ducati-Rennchef. «Kaum einem anderen ist am Fernseher so schön zuzusehen. Er fährt wie mit einer 250er, sehr präzise. Jede Runde macht er exakt dasselbe. Das macht es recht einfach, das Motorrad für ihn abzustimmen.»
«Natürlich ist eine 250er etwas ganz anderes als ein Superbike», meinte Bautista gegenüber SPEEDWEEK.com. «Man muss diese beiden Motorräder auch unterschiedlich fahren. Mit meinem Gewicht und meiner Größe muss ich zu Rennbeginn versuchen, so schnell wie möglich eine Lücke aufzufahren. Als kleiner Fahrer habe ich an jedem Kurvenausgang den Nachteil, dass ich mehr Gewicht auf dem Vorderrad brauche. Größere Fahrer haben diesbezüglich kein Problem, sie können einfacher Richtung machen. Deshalb finde ich es immer lustig, wenn Leute sagen, dass kleinere Fahrer Vorteile haben. Dem stimme ich nicht zu, wir haben viele Nachteile. Größere Fahrer können meine Probleme nicht nachvollziehen, weil sie diese nicht kennen. Was sicher stimmt: Ich fahre nach wie vor wie mit einer MotoGP-Maschine.»