Exklusiv: BMW jetzt mit Kalex-Schwinge unterwegs
Am 28. Juni testeten die BMW-Werksfahrer Scott Redding und Loris Baz in Donington Park, um sich auf den fünften Event des Jahres vorzubereiten. Im Rahmen eines Track-Days hatte der deutsche Hersteller Zeit freigeschaufelt, in welcher die beiden Superbike-WM-Piloten ohne Hobbyfahrer auf der Strecke ihre Runden drehen konnten.
Viel Lob bekam die neue Schwinge, welche in Donington Park am kommenden Wochenende erstmals in einem Rennen zum Einsatz kommen wird. Weil es sich dabei um teure Einzelstücke handelt, existieren bislang nur drei Exemplare.
Baz und Redding dürfen ab FP1 am Freitagvormittag damit ausrücken, Eugene Laverty bekommt sie eventuell für das zweite Hauptrennen am Sonntag – wenn keine Gefahr mehr besteht, dass die dritte Schwinge als Ersatz gebraucht werden könnte.
Die vergangenen Jahre vertraute BMW auf Schwingen aus dem Hause Suter. Nachdem anfänglich viele Fortschritte erzielt wurden, trat zuletzt Stagnation ein. Dem Vernehmen nach hängt das auch mit dem Herstellungsverfahren zusammen.
BMW wollte deshalb einen anderen Weg einschlagen. Auch wenn die Verantwortlichen zu dem Thema schweigen: Die neue Schwinge stammt aus dem Hause Kalex und wurde gemeinsam mit BMW entwickelt. Und sofern das Urteil von Baz und Redding nach dem Donington-Test nicht voreilig war, ist Kalex bereits mit der ersten Version ein starkes Stück gelungen.
Kalex engineering aus Bobingen bei Augsburg beteiligt sich seit 2010 an der Moto2-Weltmeisterschaft. Das Unternehmen von Alex Baumgärtel (sein Vorname trägt vier Buchstaben zum Firmennamen bei) und Partner Klaus Hirsekorn (er steuert das K von Kalex bei) hat erstmals 2011 mit Stefan Bradl die Fahrer-WM gewonnen, viele weitere Titel folgten. Kalex ist längst der erfolgreichste Hersteller in dieser Klasse.
Erstmals sahen wir in der Superbike-WM eine Kalex-Schwinge 2017, damals an der Puccetti-Kawasaki von Randy Krummenacher. Wegen der hervorragenden Auftragslage konzentrierte sich Kalex seither aber weiterhin auf Moto2.